700 Opfer betrogen: Verdächtiger in Leonding geschnappt
LINZ. Fast 700 Kleininvestoren soll ein 35-Jähriger betrogen und dabei eine Schadenssumme von etwa einer Million Euro verursacht haben. Nun wurde er geschnappt.
Dem Verdächtigen werden diverse Betrügereien angelastet. Er soll im Jahr 2020 in der Baubranche Gesellschaften gegründet haben und dafür eine Vielzahl von Kleininvestoren gesucht und auch gefunden haben. Durch grob fahrlässiges Verhalten soll der Angeklagte die Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaften herbeigeführt haben. Insgesamt gibt es fast 700 Geschädigte, die Schadenssumme beläuft sich auf etwa eine Millionen Euro.
Daneben werden dem Angeklagten laut Staatsanwaltschaft noch diverse kleinere Betrügereien angelastet: So soll der Verdächtige beispielsweise Dienstgeberbeiträge zur Sozialversicherung nicht entrichtet haben, Teile des Vermögens der Gesellschaft verheimlicht haben und keine Geschäftsbücher geführt haben. Im Zuge eines Insolvenzverfahrens kamen die Unregelmäßigkeiten schließlich ans Licht. Um sich einer Strafverfolgung zu entziehen, soll der 35-Jährige, der rumänische Wurzeln hat, seinen Wohnsitz im Bezirk Linz-Land aufgegeben und sich nach Rumänien abgesetzt haben.
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Ein bis zehn Jahre Haft
Am 6. Dezember konnte die Einsatzgruppe Schwerpunktkriminalität (EGS) den Mann, der im November vom Landesgericht Linz zur Festnahme ausgeschrieben wurde, schließlich in Leonding festnehmen. Ihm drohen wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs ein bis zehn Jahre Haft. Der 35-Jährige hat sich bisher nicht inhaltlich geäußert.
Ebenfalls in seine Geschäfte involviert gewesen sein soll und daher auch angeklagt sind die Ehefrau und die Mutter des Verdächtigen. Der Hauptangeklagte dürfte aber die treibende Kraft hinter seinen Unternehmungen gewesen sein. Das Verfahren gegen eine vierte Person wurde wegen tätiger Reue eingestellt.