Adventkränze: Viel Tradition trifft Zeitgeist
Wasser-Farben kommen bei der Gestaltung der Gebinde genauso zum Einsatz wie Rot oder Perlmutt.
Tannengrün, rote Kerzen und ein schlichtes, rotes Band: So will es die Tradition. Doch längst haben die Trends auch vom Adventkranz-Markt Besitz ergriffen. "Die Adventzeit 2018 überrascht mit Türkis, hellem Lila, Gold, Perlmutt- und Grautönen. Auch gedeckte Farben wie mattes Rosa, helles Blau und türkis-grüne sowie grün-graue Kombinationen liegen heuer im Trend", sagt Rudolf Hajek, der Bundesinnungsmeister der österreichischen Gärtner und Floristen. Besonders gut zur Geltung kommen etwa Weiß- und Silberakzente, wenn die kunstvollen Blumenarrangements in Glasschalen dekoriert werden. Als zauberhafte Ergänzung lassen sich darauf Eulen, Feen und Elfen nieder. "Natürlich bleiben heuer auch die klassischen Farben erhalten", so Hajek. "Rote, weiße und braune Naturtöne, aber auch Gold mit cremefarbigen Abstufungen sind nach wie vor Trend." Jeder Stil sei dabei erlaubt: von modern oder elegant bis zu romantisch und Vintage.
Symbolträchtiger Reif
Daran, dass der Adventkranz nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern auch sinngebendes Symbol ist, erinnert das Diakoniewerk: Entstanden ist der erste Adventkranz 1839 im ersten Haus der Diakonie in Form eines Wagenrades in Hamburg. Die Idee hatte der evangelische Theologe und Pädagoge Johann Hinrich Wichern. Er kümmerte sich um sozial benachteiligte und körperlich behinderte Kinder. Sie warteten genauso ungeduldig auf Weihnachten wie die Kinder heute. Tägliche Geschichten und das Flackern der Kerzen verkürzten die Zeit.
Der große Adventkranz der Diakonie nimmt heuer einen besonderen Platz ein, nämlich vor dem Brucknerhaus in Linz. Er ist ab 2. Dezember Teil der neuen Veranstaltungsreihe "Musikalischer Adventkalender". Am 3. Dezember um 17.15 Uhr finden der feierliche Auftakt vor dem Brucknerhaus und ein Adventkonzert statt.