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"Er hätte nicht überlebt": Tierärztin rettete Familie aus brennender Wohnung

Von Gerhild Niedoba, 03. November 2018, 00:04 Uhr
"Er hätte nicht überlebt": Tierärztin rettete Familie aus brennender Wohnung
Als die Einsatzkräfte der Feuerwehren zu der Wohnung kamen, quoll bereits dichter Rauch aus den Fenstern. Bild: FFW

BRAUNAU AM INN. Braunauerin bemerkte Feuer in der Nachbarwohnung und weckte die Bewohner.

Es war eine laute Explosion, die Ulrike Füreder gestern gegen 5.40 Uhr früh in ihrer Wohnung in Braunau am Inn aus dem Schlaf gerissen hat. Ein Blick aus dem Fenster genügte, und die Tierärztin reagierte sofort. Dass sie dadurch drei Menschenleben retten werde, war der Braunauerin vorerst noch nicht bewusst.

"Durchs Fenster habe ich schon aus dem Badezimmer der Nachbarwohnung die Flammen lodern gesehen", sagte Füreder gestern den OÖN. Sofort griff die 52-Jährige nach ihrem Handy und wählte den Notruf, der sie mit der Feuerwehr verband. Während sie die wichtigsten Informationen durchgab, lief die Tierärztin zur zweistöckigen Nachbarwohnung, aus der neben den Flammen bereits dichter Rauch quoll. "Zwischen den Fenstern der Nachbarwohnung und meiner liegen ja nur drei Meter", sagt sie. Wie sich später herausstellen sollte, hatten sich Decken und Kleidung, die auf einem im Bad angeschlossenen Nachtspeicherofen abgelegt waren, entzündet.

Fest gegen die Tür geschlagen

Auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch völlig unklar war, ob sich zu diesem Zeitpunkt jemand in der brennenden Wohnung befindet, schlug die Nachbarin mehrmals fest gegen die Tür. "Es gibt ja dort keine Klingel", sagt sie. Erst dadurch wurden die Bewohner – eine 38-jährige Mutter und ihre beiden Kinder (19, 17 Jahre alt) – munter. "Sie hatten bis dahin noch tief und fest geschlafen." Völlig geschockt seien die drei gewesen, als ihre Lebensretterin sie zur Flucht ins Freie drängte.

> Video: In Braunau wurde, gemäß der Feuerwehr, eine Tragödie verhindert. Eine geistesgegenwärtige Frau riss ihre drei Nachbarn aus dem Schlaf und rettete sie vermutlich vor dem Ersticken.

 

Wenige Minuten später die Einsatzkräfte des Roten Kreuzes, der Polizei und eines Kriseninterventionsteams ein. Die zwei Freiwilligen Feuerwehren Braunau und Ranshofen, die mit insgesamt 50 Mann vertreten waren, begannen sofort mit den rund zweistündigen Löscharbeiten.

"Das Gebäude war total verraucht. Um die Flammen in den Griff zu bekommen, mussten wir auch Inventar aus der stark verwinkelten Wohnung reißen", sagte Einsatzleiter Klaus Litzlbauer, der besonders das beherzte Eingreifen von Ulrike Füreder hervorhob. "Hätte sie nicht so reagiert und die Familie geweckt, wäre das Ganze tragisch ausgegangen", sagt er. "Denn ich glaube nicht, dass wir den (17-jährigen, Anm.) Sohn rechtzeitig vom zweiten Obergeschoß holen hätten können. Er hätte es vermutlich nicht überlebt."

"Es ist ganz selbstverständlich, dass man so reagiert", sagt die Lebensretterin, auch wenn ihr die Tragweite ihres Einsatz mittlerweile bewusst geworden ist. "Es ist gut, dass es so gekommen ist. Alles andere möchte ich mir nicht vorstellen."

 

3 Fragen an ... Ulrike Füreder

Tierärztin und Lebensretterin aus Braunau am Inn

Durch ihr rasches und beherztes Eingreifen hat die 52-Jährige gestern früh ihre Nachbarin (38), deren 17-jährigen Sohn sowie deren 19-jährige Tochter aus der brennenden Wohnung gerettet.

1. Wie wurden Sie auf das Feuer in der unmittelbar angrenzenden Nachbarwohnung aufmerksam?

Es war ja erst 5.20 Uhr, daher habe ich noch geschlafen. Ich wurde durch eine laute Explosion geweckt.

2. Wussten Sie dann sofort, was zu tun ist?

Nachdem ich sah, dass aus dem Badezimmer der Wohnung bereits Flammen loderten, habe ich sofort den Notruf gewählt und bin währenddessen hinübergerannt. Dann hab’ ich gleich mehrmals an die Tür gepumpert und die Familie geweckt. Es gibt ja dort ja keine Klingel.

3. Die Familie hatte tief geschlafen und davor weder die Explosion gehört, noch die Flammen wahrgenommen. Sie haben den dreien somit das Leben gerettet.

Das stimmt, sie haben tief und fest geschlafen. Es ist aber ganz selbstverständlich, dass man in so einer Situation derart reagiert. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich helfen konnte. Alles andere möchte ich mir gar nicht vorstellen.

 

 

 
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2  Kommentare
2  Kommentare
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nixisfixws (438 Kommentare)
am 03.11.2018 12:58

Besser geht es nicht! Super!

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gumba (2.891 Kommentare)
am 03.11.2018 00:33

Toll. Es gibt noch Helden.

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