Illegale Böller mit großer Sprengkraft
LINZ. Jetzt ist Hochsaison für gefährliche Billigkracher aus Tschechien und aus dem Internet.
Sie sind bunt und tragen Namen wie "La Bomba" oder "Widowmaker". Die illegalen Böller aus Tschechien und Polen sehen zwar harmlos aus, sind aber brandgefährlich. Jetzt haben die Kracher wieder Hochsaison. Dabei passieren alljährlich viele Unfälle. Erst am vergangenen Samstag erwischte es ein 15-jähriges Mädchen bei einem Perchtenlauf in Bad Ischl. Die Schülerin aus Ebensee verlor bei der Explosion den Mittel- und Zeigefinger der linken Hand. Den Ringfinger, der nur noch an Hautfetzen hing, konnten die Ärzte im Unfallkrankenhaus (UKH) Salzburg wieder annähen.
Ein Bursch hatte dem Mädchen den Böller in die Hand gedrückt, weil er vor dem Auftritt noch aufs Klo musste. Wer die Lunte anzündete, ist bisher noch unklar. Die Polizei weiß allerdings, "dass es sich um einen illegalen, selbst gebastelten Böller gehandelt hat", sagt Kurt Schneider, Sprengstoffexperte der Polizei.
In Bad Ischl herrscht zudem Aufregung um einen falschen Bericht in einer Wiener Boulevard-Gratiszeitung. Die "Hehastoana"-Pass wird in dem Artikel zu Unrecht mit dem schrecklichen Unfall des Mädchens in Verbindung gebracht. Der Ischler Verein überlegt eine Klage gegen das Blatt.
Wem die legalen heimischen Knaller zu harmlos sind, der deckt sich vor allem an vietnamesischen Straßenständen hinter der tschechischen Grenze mit illegalen Krachern ein. "Ich rate allen Käufern von tschechischen Böllern ab", sagt Rene Langer, Sachverständiger für Pyrotechnik. "Auf dem Schwarzmarkt wird nicht geprüfte, gefährliche chinesische Ware verkauft." Oft führe die mangelhafte Ware dazu, dass die Böller zu früh oder zu spät explodieren.
"Wir beschlagnahmen geschmuggelte Feuerwerkskörper containerweise, wenn wir in Grenznähe kontrollieren", sagt Polizist Schneider. "Offenbar erlaubt die tschechische Gesetzeslage den Verkauf und Besitz solcher Böller", ergänzt Polizeisprecher David Furtner. "Trotzdem bleibt die Einfuhr verboten." Wer an der Grenze mit illegalen Knallern erwischt wird, dem droht neben einer Anzeige auch eine saftige Geldstrafe. Inzwischen werden die Aufgriffe weniger: Mittlerweile wissen viele, dass die Polizei an der Grenze kontrolliert, sagt Karl Rittmannsberger, Sprengstoffkundiger der Polizei. Die Alternative ist das Internet.
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Jedess Jahr das gleiche: Gegen die "illegalen" Kracher aus dem Ausland hetzen die Medien, weil diese so gefährlich sind!
Das stimmt ja auch.
Aber die "legalen" Kracher aus dem Inland, die ebenso ILLEGAL in verbauten Gebieten wie den Städten und Gemeinden abgeschossen werden, die sind ebenso sehr laut und sehr gefährlich. Ein ganz normaler Schweizerkracher kann völlig unschuldigen Personen das Augenlicht nehmen oder einige Finger abreissen oder das Gehör massiv schädigen. Der Schaden ist immens und für´s Leben.
Wenn jemand (leicht angeheitert oder sonstwie sorglos in einer Gruppe von Menschen so einen Schweizerkracher zündet, dann können einige Menschen schwer verletzt werden, der "Täter" verschwindet in der Menge und ist nicht einmal auffindbar und haftbar zu machen.
Übrig bleiben invalide Menschen.
Und was machen die Medien und die Polizei dagegen: Sie sehen alle untätig zu, wie die geltenden Gesetze von einer Grosszahl von Personen gebrochen werden, die Raketen und Kracher
in verbauten Gebiet (oft schon vor Weihnachten) abschiessen. Der Lärm ist schon ein Wahnsinn, aber die Gefahr, dass Wohnungen abgefackelt werden und Menschen zu Schaden kommen, ist ebenfalls gross.
Die Untätigkeit der Polizei gegen diese rücksichtslosen Feuerwerker trägt dazu bei, dass jedes Jahr so viel Schaden und Leid entsteht.
Die Untätigkeit der Medien gegen diesen Unfug ebenso. Es steckt ja ein ganzer Wirtschaftszweig dahinter, da getraut man sich nicht dagegen anzuschreiben.
Heuchler und Schläfer.
P.S.: Als Kind war ich auch begeistert, mit Schweizerkracher herumzuschiessen, aber irgendwann bin ich dann etwas vernünftiger geworden. Zum Glück ist durch meine Kracher niemand zu Schaden gekommen...