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Pater Anselm Grün: "Eltern müssen wirklich nicht perfekt sein"

Von Claudia Riedler, 14. November 2018, 00:04 Uhr
Pater Anselm Grün: "Eltern müssen wirklich nicht perfekt sein"
Pater Anselm Grün Bild: privat

Der Bestsellerautor spricht am 15. November um 19.30 Uhr im Oberbank-Forum Linz.

Die Kindererziehung ist die wohl herausforderndste Aufgabe des Elterndaseins. Wie sie gelingen kann, verraten renommierte Experten alljährlich in der Vortragsreihe "Erziehungsimpulse" des Familienreferats Oberösterreich. Den Abschluss macht Pater Anselm Grün morgen, Donnerstag, 15. November, im Oberbank Donau-Forum Linz. Die OÖNachrichten haben den Bestsellerautor, der etwa 250 Bücher geschrieben hat, vorher zum Interview gebeten.
 

OÖN: Jede Zeit hat ihre eigenen Erziehungsstile – welches Modell ist in Europa derzeit angesagt?

Anselm Grün: Heute wird vor allem das partnerschaftliche Modell propagiert. Ich finde aber, dass Eltern ihre Identität als Eltern und ihre Verantwortung als Mütter und Väter wahrnehmen sollten. Sie sollten auch eine gewisse Autorität gegenüber ihren Kindern haben.

Inwieweit hängt Erziehung auch mit der Persönlichkeit der Eltern beziehungsweise mit deren Erfahrungen in der eigenen Kindheit zusammen?

Eltern sollten sich selbst gut kennen, damit sie ihre eigenen verdrängten Probleme nicht auf ihre Kinder projizieren. Aber zugleich lernen sich Eltern bei der Erziehung der Kinder selbst kennen und werden mit ihren eigenen Schattenseiten konfrontiert. Und: Eltern müssen wirklich nicht perfekt sein, wenn sie Kinder erziehen wollen. Sie sollten nur ehrlich sein und sich auf den Prozess der Selbsterkenntnis einlassen.

Wie viele Grenzen brauchen Kinder? Wie viel Kontrolle brauchen Kinder?

Kinder brauchen Grenzen. Grenzen erzeugen Reibung, und Reibung erzeugt Wärme. Ohne Grenzen lebt das Kind in einem kalten Raum. Grenzen geben den Kindern Struktur, die sie unbedingt brauchen.

Sie sprechen vom "Kinderführen" – muss man sie dafür denn ständig an die Hand nehmen?

Führen heißt nicht, jemanden ständig an der Hand zu nehmen, sondern Kinder zu begleiten. Dafür muss man nicht die ganze Zeit sehr nahe sein. Kinder müssen auch selbständig Wege gehen. Die Kunst dabei ist, dass sie sich trotzdem begleitet fühlen.

Wie sehr muss/sollte man Kindern Schwierigkeiten aus dem Weg räumen?

Kinder brauchen Schwierigkeiten, um an ihnen zu wachsen. Eltern sollten aber spüren, welche Schwierigkeiten ihr Nachwuchs nicht allein bewältigen kann. Die sollten sie aus dem Weg räumen. Die anderen Probleme sind ein wichtiges Testfeld, um für das "Leben" zu üben.

Wie erzieht man Kinder zur Selbstständigkeit?

Indem man ihnen Verantwortung übergibt: für schulische Dinge, aber auch für Erledigungen im Haushalt. Selbständigkeit entsteht, wenn ich den Kindern etwas zutraue.

Wer kann Erziehungsarbeit leisten – nur die Eltern, oder auch Verwandte und Lehrer?

In der Familie erziehen immer Geschwister und Großeltern mit. Und die Lehrer sind natürlich auch beteiligt. Aber wir dürfen ihnen nicht jene Aufgaben aufbürden, die eigentlich die Eltern leisten sollten.

Wie wurden Sie selbst erzogen?

Ich wuchs in einer Familie mit sieben Kindern sehr frei, aber mit klaren Regeln auf. Außerdem wurde ich nicht nur von meinen Eltern, sondern auch von meinen Geschwistern erzogen. Das führte zu mehr Selbstständigkeit.

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1  Kommentar
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athena (3.249 Kommentare)
am 15.11.2018 07:11

sie haben recht hr grün!
eine kindheit wo sich noch eltern um die kinder kümmern, sie erziehen, ihnen geborgenheit geben u sie was lehren, mit ihnen was unternehmen ,wo es noch geschwister gibt mit u von denen man was lernen kann, aber auch spielen u eine gemeinsame familiengeschichte hat, ist allerdings heutzutage ein luxus den die wenigsten kinder noch kennen!

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