Schattenseite des Sommers: Bereits zwei Badetote
LINZ. Allein in dieser Woche mussten sieben Menschen, darunter drei Kinder, aus einer Notlage gerettet werden. Die heißen Temperaturen setzen sich auch am Wochenende fort.
Sonnenschein, wolkenloser Himmel, dazu Temperaturen jenseits der 30 Grad: Der Sommer zeigt sich von seiner schönsten Seite und zieht daher viele Badegäste zur Abkühlung an heimische Gewässer. Die Erfrischung hat aber auch ihre Schattenseiten, wie sich in dieser Woche besonders deutlich zeigt: Neben etlichen Badeunfällen sind heuer bereits zwei Tote in heimischen Gewässern zu beklagen.
Am Montag war, wie berichtet, ein 19-Jähriger aus Kirchberg-Thening beim Baden mit Freunden in der Resilacke bei Kleinzell (Bezirk Rohrbach) untergegangen und wurde erst Stunden später leblos von Rettern aus dem Wasser gezogen.
In den Abendstunden ereignete sich in Weyregg am Attersee der nächste Unfall: Ein 78-Jähriger aus Regau, der während des Schwimmens einen Herzinfarkt erlitten hatte, wurde zwar noch rechtzeitig gerettet und ins Krankenhaus gebracht. Der Pensionist verstarb dort jedoch tags darauf an den Folgen des Infarkts.
Der jüngste Zwischenfall ereignete sich am Mittwochnachmittag im Alpenseebad Mondsee: Drei junge Männer, die zu einem Floß schwimmen wollten, verließen plötzlich ihre Kräfte. Ein Wasserretter sowie Badegäste halfen, sie ans Ufer zu bringen - mehr dazu hier.
Dramatischer noch waren drei Unfälle, bei denen Kinder in dieser Woche beinahe ertrunken wären. Im Freibad Kremsmünster war am Sonntag ein sechsjähriger Bub in ein 1,80 Meter tiefes Becken gestürzt und daraufhin minutenlang im Wasser getrieben, ehe er von einer Fünfjährigen entdeckt wurde. Der Bub wurde zwar gerettet, musste aber im Spital in künstlichen Tiefschlaf versetzt werden. Am Dienstag rettete eine Bademeisterin im Ebelsberger Schwimmbad einem Vierjährigen das Leben, nachdem dieser bereits reglos im Wasser getrieben war.
Am Mittwoch dann in Pichl bei Wels der nächste Unfall: Zuhause im Garten fiel ein Zweijähriger unbemerkt in den Pool. Nachdem er bereits leblos im Wasser getrieben war, konnte der Lebensgefährte der Mutter das Kind retten und reanimieren.
Ratschläge der Wasserrettung
Experten appellieren dringend an Eltern, kleine Kinder in der Wassernähe nicht aus den Augen zu lassen. Ein weiterer Grund für Badeunfälle seien häufig Kreislaufprobleme, die unter anderem durch mangelndes Abkühlen auftreten können, sagt Gerald Berger, Landesleiter der Wasserrettung. Er rät zudem, folgende Maßnahmen zu beachten:
Nicht hinaus, sondern das Ufer entlang schwimmen.
Auch Schwimmhilfen wie Schwimmflügerl oder -reifen bieten Kindern keinen 100-prozentigen Schutz: "Diese können, wenn beim Hineinspringen die Arme nach oben gehalten werden, leicht herunterrutschen."
Direkten Kontakt mit in Not geratenen Badenden vermeiden: Diese könnten sich in Panik am Retter festklammern und diesen unter Wasser drücken. Stattdessen einen Gegenstand mitnehmen, an dem sich das Opfer festhalten und an Land gezogen werden kann (Badetuch, Ast, Schwimmhilfe etc.).
Badetote in Oberösterreich:
2018: bisher 2
2017: 5
2016: 10
2015: 14
2014: 8
2013: 6
Schwimmkurse für Erwachsene
Häufig Opfer von tödlichen Badeunfällen waren 2015 und 2016 Asylwerber. Die gebürtige Iranerin Sara Safarkhani organisierte daraufhin Schwimmkurse. Im Vorjahr begann sie damit in Linz. Heuer lehrt sie im Welser Freibad 30 Asylwerber viermal die Woche das Schwimmen: "Nichtschwimmer verpassen viel", sagt die ehemalige Wettkampfschwimmerin, die 2013 aus ihrer Heimat geflohen war.
Inzwischen wird Saras Initiative "Schwimmen für alle" auch vom Integrationsreferat des Landes Oberösterreich und der Stadt Wels unterstützt. Das positive Ergebnis ihrer Kurse ist unübersehbar. Schon nach wenigen Kurseinheiten können sich die Teilnehmer mühelos im Wasser fortbewegen und wagen Sprünge vom Drei-Meter-Turm. Mehr dazu lesen Sie hier.
Es bleibt heiß, auch am Wochenende
Das Wetter bleibt über das Wochenende hochsommerlich und heiß. Auch danach hat die Hitze Österreich weiterhin fest im Griff, teilweise steigt aber die Gefahr von Gewittern.
Heute, Freitag, erreichen die Temperaturen laut ZAMG bis zu 34 Grad, morgen kann das Thermometer sogar auf bis zu 35 Grad steigen. Am Sonntag nimmt die Gewittergefahr im Tagesverlauf merklich zu. Der Schwerpunkt liegt dabei im Bergland sowie im Mühlviertel. Die Temperaturen bleiben jenseits der 30-Grad-Marke.
Das anhaltend warme Wetter lässt auch die Temperaturen der Badegewässer weiter steigen. Selbst der notorisch kühle Traunsee hat mittlerweile mehr als 24 Grad.
Die detaillierte Prognose für Ihre Region finden Sie hier.
Warnung vor Zerkarien
In Altmünster weist die Gemeinde Badegäste darauf hin, sich nach dem Schwimmen im Traunsee zu duschen, sich gut abzutrocknen und die Badekleidung zu wechseln. Grund dafür sind Zerkarien: winzige Wasserlarven parasitärer Würmer, die eigentlich in Wasservögeln leben und Fische als Zwischenwirte benutzen. Die Zerkarien gelangen über Enten und Schwäne ins Wasser und breiten sich aus, sobald dessen Temperatur steigt. Menschen kommen als Wirt für Zerkarien nicht in Frage, doch bei Berührungen im Wasser kann es zu juckenden Ausschlägen kommen.
"Niemand muss Angst davor haben, im Traunsee zu baden", sagt Bezirkshauptmann Alois Lanz. "Wir kommen nur unserer Informationspflicht nach und möchten den Menschen helfen, sich zu schützen."
Altmünsters SP-Bürgermeisterin Elisabeth Feichtinger weist darauf hin, dass die Zerkarien an der hohen Wasserqualität des Traunsees (dieser hat Trinkwasserqualität) nichts ändern. "Die Zerkarien treten jetzt in Altmünster auf, weil bei uns der Traunsee besonders warm ist und in der Bucht von Altmünster viele Wasservögel leben", sagt sie. (ebra)
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Wie bei allen Sportarten, man muss körperlich fit sein um kein Risiko einzugehen. Wir, einige Bindermichler sind von der Traunbrücke in Ebelsberg über den Donau-Traun Spitz an das nördliche Ufer der Donau geschwommen. Dann ein paar km stromaufwärts um wieder in die Gegend des Weikerlsees zurückzukommen. Die Staustufe Abwinden/Asten gab es damals noch nicht. Naja heute möcht ich solche Abendteuer nicht mehr unternehmen.