Trio nutzte Spielplatz in Regau für Drogengeschäfte
REGAU. Beim Drogenverkauf sind drei afghanische Asylwerber in Regau (Bezirk Vöcklabruck) äußerst ungeniert vorgegangen.
Das Trio im Alter von 21, 25 und 26 Jahren bevorzugte den Spielplatz nahe ihrer Unterkunft, um ihre Cannabis-Geschäfte abzuwickeln.
Mindestens seit Oktober des Vorjahres sollen die jungen Männer gedealt haben, auch vor ihrer Unterkunft im Ortsteil Schalchham. "Wir haben viele Hinweise aus der Bevölkerung bekommen und konnten rasch Abnehmer einvernehmen", sagt der leitende Ermittler vom Bezirkspolizeikommando Vöcklabruck, Gerhard Lenzeder.
52 Käufer konnten bisher ausgeforscht werden, davon seien 49 geständig und werden angezeigt. Die drei Asylwerber, die sich in der Justizanstalt in Wels mittlerweile in U-Haft befinden, leugnen ihre Taten nach wie vor.
Geld in Polstern versteckt
Für die Ermittler hingegen ist die Sache klar: In den Zimmern der Beschuldigten wurden in aufgeschnittenen Polstern Bargeld sowie abgepacktes Cannabis gefunden. Ein weiteres Versteck flog in der Nähe ihrer Unterkunft auf.
Ein paar Tausend Euro sind durch den Drogenhandel für das Trio herausgesprungen. "Nach den Aussagen ihrer Abnehmer gehen wir davon aus, dass die Männer zwischen zwei und zweieinhalb Kilogramm Cannabis verkauft haben", sagt Lenzeder im Gespräch mit den OÖNachrichten.
Die Afghanen sollen das Rauschmittel zwar meist nur grammweise vertrieben haben, doch die Zahl der Abnehmer dürfte noch viel höher sein. "Das hat sich wahnsinnig schnell in der Szene herumgesprochen", sagt der Chef-Ermittler.
Jüngster Abnehmer 15 Jahre
Die Käufer stammen alle aus der näheren Umgebung, der jüngste sei erst 15 Jahre alt gewesen. "Einer der Abnehmer hat bei der Einvernahme erzählt, dass ihm der Kauf am Spielplatz sehr unangenehm war, weil sich gleich daneben Kinder und Eltern befunden hätten", sagt Lenzeder.
Die Ermittlungen zu Hintermännern der Beschuldigten und weiteren Abnehmern seien noch im Gange. (vega)
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