Wie Skispringen verkehrt: Bei diesem Rennen läuft man die Schanze hinauf
BISCHOFSHOFEN / RUTZENMOOS. Red-Bull-400-WM in Bischofshofen: Feuerwehr Rutzenmoos startet als Titelverteidiger.
Wären Sie beim Anblick einer Skisprungschanze auf die Idee gekommen: "Da möchte ich gerne einmal hinauflaufen?" Nein? Doch genau das haben rund 1500 Starter am Samstag in Bischofshofen vor: Sie wollen die Paul-Außerleitner-Schanze hinauflaufen, wo alljährlich das Finale der Vierschanzentournee stattfindet. Der Bewerb gehört zu Serie "Red Bull 400".
In Bischofshofen findet heuer die WM in dieser Sportart statt. In fünf Kategorien werden die Medaillen vergeben: Im Einzelbewerb für Damen und Herren sowie in der Herren-, Mixed- und Feuerwehr-Staffel. In letzterem Wettkampf geht ein Quartett der Feuerwehr Rutzenmoos (Bezirk Vöcklabruck) als Titelverteidiger ins Rennen: David Köppl, Kevin Nagel, Thomas Führer und Christoph Humer errangen im Vorjahr in Titisee-Neustadt (Deutschland) den ersten Platz. Den wollen sie heuer – natürlich – verteidigen.
Bis zu 79 Prozent Steigung
Trainiert werden sie von David Köppls Vater René Köppl. Aber was bewegt einen dazu, eine Skisprungschanze hinaufrennen zu wollen? René Köppl lacht. "Es ist ein lässiges Event, genau wegen der ungewöhnlichen Idee. Die Stimmung ist super, und wir haben bei der Feuerwehr Mitglieder, die dank ihrer Leistungsfähigkeit bestens dafür geeignet sind."
Sechs Wochen bereiten sie sich darauf vor. "Wir machen Tempoläufe, Bergläufe und Krafttraining", sagt Köppl. Bei Letzterem bewegen die vier binnen sechs Wochen insgesamt 720 Tonnen. "Wir wollten das Training so gestalten, dass der Bewerb dagegen fast ein Spaziergang ist", scherzt Köppl. Wer gesehen hat, dass so mancher Starter die Schanze mehr hinaufklettert und -kriecht als läuft, kann sich ausmalen, was das bedeutet.
Beim Bewerb selbst legt jeder Läufer jeweils 100 Meter zurück. Zuerst sprinten sie den Auslauf entlang, dann geht es über die Aufsprungbahn hinauf, wo sich in Bischofshofen mit 79 Prozent Steigung der steilste Abschnitt befindet. Danach führt eine Rampe auf den Schanzentisch, und zum Abschluss müssen die Läufer noch die Anlaufspur hinauf.
An sieben derartigen Bewerben nahmen die Rutzemooser bislang teil, sechs Mal gewannen sie. Im vergangenen Jahr errangen sie in Bischofshofen mit einer Zeit von 2:03,4 Minuten den Sieg. Das Ziel heuer? "Die Zwei-Minuten-Grenze zu knacken!"
Red Bull 400
Die Red-Bull-400-Serie findet an 17 Stationen in Europa, Asien und Nordamerika statt. Die Teilnehmer laufen jeweils 400 Meter an einer Skisprungschanze nach oben. Im Vorjahr wurden in Titisee-Neustadt in Deutschland erstmals WM-Medaillen vergeben. Heuer findet die WM am Samstag auf der Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen in Salzburg statt. Die Vorläufe beginnen um 13.30 Uhr, die Finale ab 20 Uhr. Erfunden hat den Bewerb der frühere Spitzenläufer Andreas Berger aus Gmunden.
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