Wie wirkt sich Corona auf das Schulsystem aus?
Die Folgen der pandemiebedingten Schulschließungen waren heute Thema im aktuellen "JKU Corona Update". Der Stream zum Nachschauen.
Professor Stefan Huber von der Pädagogischen Hochschule Zug hat in einer breit angelegten Studie in der Schweiz, Deutschland und Österreich untersucht, wie sich die pandemiebedingten Schulschließungen auf das Schulsystem auswirken. Wesentliches Ergebnis: Die Corona-Krise gefährdet die Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit an den Schulen. Zugleich birgt sie enorme Chancen. Studienautor Prof. Huber war heute gemeinsam mit Prof. Herbert Altrichter von der Linz School of Education der JKU Gast im JKU Corona Update.
Der Stream zum Nachschauen:
Bei der Rückkehr der Kinder in die Schulen gelte es nach der Krise, die im Fernunterricht entstandenen Unterschiede in der Bildung wieder anzugleichen. Das geschieht am besten in kleinen Gruppen, mit differenziertem Zugang. Darin sind sich die Bildungswissenschaftler Herbert Altrichter von der Linz School of Education der JKU und Stefan Huber von der Pädagogischen Hochschule (PH) Zug einig. Dass sich im Home-Schooling Ungleichheiten verstärken, zeigt eine Studie des Instituts für Bildungsmanagement und Bildungsökonomie der PH Zug, an der über 7.000 Personen - Schüler, Eltern, Lehrer, Schulleiter - aus Österreich, Deutschland und der Schweiz teilnahmen. Erstaunt habe ihn dabei, "Eltern haben großes Lob für die Schulen und wissen die Leistung der Lehrer zu schätzen", sagte Huber im "JKU Corona Update" mit Rektor Meinhard Lukas am Mittwoch.
Altrichters Bedenken, dass die Studie ein zu positives Bild zeichne, denn bildungsferne Akteure würden selten eine Online-Befragung ausfüllen, teilte Huber und meint, man müsse sich - inklusive Dunkelziffer - wohl um 25 bis 30 Prozent der Schüler sorgen. Aus Studien wisse man, dass Schüler nach den Ferien ungleicher zurückkommen, meinte Altrichter, das sei somit für die Lehrkräfte nicht neu. Man müsse sich eher darüber Gedanken machen, wie man die Resilienz der Kinder in dieser besonderen Situation herstellen könne. Wenn die Schulen wieder öffnen, gelte es auf besondere Schülergruppen mit dem größten Bedarf zu achten, freilich ohne einen Labelling-Effekt hervorzurufen, betonte Huber.
Rückkehr in kleinen Gruppen
Beide Wissenschafter sprachen sich für eine Rückkehr in kleinen Gruppen aus, so gebe es die "Chance, entstehende Unterschiedlichkeiten gezielt zu bearbeiten", sagte Altrichter. Der Beginn mit Maturanten und Abschlussprüfungen könne allenfalls "ein heilsames Signal sein, dass es zurück zur Normalität geht", habe aber mit dem Lernen nichts zu tun, sondern mit dem Hergeben von Zeugnissen. Auch Lungenspezialist Bernd Lamprecht vom Kepler Universitätsklinikum plädierte für die Aufnahme des Schulbetriebs in kleinen Gruppen, denn es herrsche jedes Jahr im Herbst ein Peak an - allerdings bekannten - Virusinfekten, wenn alle aus den Ferien zurückkämen. Es gebe keine endgültige Faktenlage, dass Kinder weniger infektiös seien, "auch Kinder können anstecken", warnte er davor, Erfolge in der Bekämpfung des Coronavirus leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Er präferiere eine behutsame Öffnung, "die weiter erlaubt, die Kontrolle über die Krankheit zu erhalten" und sich gegebenenfalls wieder anzupassen.
Die Auswirkungen der jetzigen Lockerungen kenne man erst Mitte Mai, im Kepler Uniklinikum sei am Mittwoch wieder mehr Frequenz gewesen als zuletzt. Einen Beginn mit den Kleineren hält er für schwer umsetzbar, auch wenn das aus Sicht der Betreuung und Wirtschaft wünschenswert wäre, denn ihnen könne man Maßnahmen wie Abstand halten am schwersten zumuten. Ältere hingegen könnten Hygieneregeln besser einhalten.
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Für mich war es schockierend zu sehen wie unvorbereitet Schüler die EDV Unterricht besuchen beim E-Learning waren. Und das in der heutigen Zeit! Jetzt wäre es auch an der Zeit an einer österreichweiten Plattform für die Zukunft zu arbeiten. Mit leistungsfähigen Servern und Seiten auf denen die Eltern die Lösungen wie in Mathe oder englisch einsehen können.
Dass ein nicht geringer Teil der Schüler glaubt Ferien zu haben ist ein anderes Blatt.
Was mir auch sauer aufstieß ist die Tatsache dass sehr viele Lehrer mit dem E-Learning absolut überfordert sind. Es ist höchste Zeit im 21. Jahrhundert auf Moderne Lernsysteme umzusteigen, in Verbindung mit dem Schulbesuch. Ansonsten haben wir bei der nächsten "Katastrophe" das selbe Dilemma wie gerade jetzt!
Ergeht mit absoluter Sicherheit NICHT darum, „die im Fernunterricht entstandenen Unterschiede in der Bildung wieder anzugleichen“.
Dieses Geschwafel ist absoluter Schwachsinn. Das hieße, dass man die gut motivierten Schüler noch mehr behindern würde, als das bisher schon der Fall ist.
Es geht vielmehr darum, wie man endlich die notorischen Bildungsverweigerer zum Lernen, zu Leistung, zu annehmbarem Sozialverhalten usw. anleiten kann und welche Lebens- und Berufsperspektiven man für sie und mit ihnen schaffen kann. Sie sollen später einerseits ein halbwegs erfülltes Leben führen können und andererseits nicht der Allgemeinheit auf der Tasche liegen.
in Österreich gibt es schon lange Viren die den Schüler das Hirn ausholen , da braucht es nicht extra Coronavirus ,brauchts eh nur die " PIZZA " Test ansehen .
Reduziert die Klassen von UNFÄHIGEN Schüler/Innen die Anderen BEHINDERN
Schlimm !
Da hilft Kleinreden gar nichts!