Abkürzung per Routenapp: Aufwendige Rettungsaktion im Toten Gebirge
EBENSEE. Eine vermeintliche Abkürzung brachte vier Wanderer am Samstag beim Abstieg vom Rinnerkogel in Schwierigkeiten. Seit Freitag wurde Oberösterreichs Bergrettung zehnmal alarmiert.
Der Weg noch lange, das Wetter nicht mehr stabil: Vier Wanderer beschlossen Samstagmittag ihre lange Tour über Rinnerkogel und Großen Schönberg zum Hochkogelhaus im westlichen Toten Gebirge vorzeitig abzubrechen. Der richtigen Entscheidung folgte gleich eine falsche: Die Wanderer ließen sich von einer Routenapp auf einen unmarkierten Steig in Richtung Offensee leiten.
"Der Weg sah nach einer Abkürzung aus, ist aber auch für ortskundige und geübte Bergsteiger nur schwer zu finden", sagt Erich Bart, Einsatzleiter der Bergrettung Ebensee.
Auf dem Steig, der über verwachsene Latschengassen und Blockgelände Richtung Grünbergstube führt, stürzte eine Wanderin im Bereich des Mittagkogels und zog sich Rissquetschwunden an Unterschenkel und Händen zu.
Zwei Einsätze zeitgleich
Den Begleitern gelang es wegen fehlenden Handyempfangs nicht sofort einen Notruf abzusetzen. Um 14 Uhr machten sich schließlich die Bergrettung Ebensee und der Notarzthubschrauber Martin 3 auf den Weg.
Die Ebenseer Bergretter waren zeitgleich auf dem Feuerkogel im Einsatz – ein Weitwanderer war auf dem Weg zur Riederhütte gestürzt und hatte sich Verletzungen im Gesicht zugezogen.
Unterhalb des Rinnerkogels war indessen keine Taubergung möglich: Das Wetter hatte sich verschlechtert, Wolken und Regen zogen auf. Sechs Bergretter wurden vom Hubschrauber abgesetzt und konnten die Wandergruppe 40 Meter über eine Steilstufe abseilen.
Die vom Tal aufgestiegenen Bergretter aus Ebensee transportierten die Verletzte mit der Trage bis zum Grünbergboden, von wo sie der Notarzthubschrauber ins Tal fliegen konnte.
Der Einsatz, an dem 20 Ebenseer Bergretter beteiligt waren, dauerte fünf Stunden.
Zehn Alarmierungen seit Freitag
Bereits am Vormittag hatte ein Wanderer beim Abstieg vom Rinnerkogel den Jagdsteig zur Rinnerhütte verfehlt und war in unwegsames Gelände geraten. "Wir raten dringend davon ab, unmarkierte Steige aus dem Internet zu begehen", heißt es von der Bergrettung Ebensee.
Die Bergrettung Oberösterreich war trotz des durchwachsenen Wetters am Wochenende gefordert: Seit Freitag gingen zehn Alarmierungen ein. Der bislang letzte Sonntagmittag: Eine Frau meldete Hilferufe auf dem Traunstein. Hubschrauber und Bergrettung standen bis zum Nachmittag im Einsatz – und konnten vorerst Entwarnung geben.
App-gläubige Urbanbewohner.
Wegmarkierungen, wer brauch denn so etwas.......
Quasi das Navi der Möchtegern "Bergsteiger".
Zur Kasse bitten! Und die "Bergsteiger" sollen sich nicht auf den App ausreden.
@MITREDEN: Fast alle Bergsteiger und Bergwanderer sind bei einem Alpinen Verein wie Alpenverein oder Naturfreunde. Durch diese Mitgliedschaft gibt es auch eine Versicherung für solche Bergungen.
Da müsste ja jeder Freizeitsportler, Motorradfahrer, Radfahrer, Fußballer, u.s.w. nach einem Unfall zur Kassa gebeten werden.
Bergsteiger und Bergwanderer sind zum größten Teil über Mitgliedschaften versichert!