Verirrt: Rettungseinsätze auf Traunstein und Brunnkogel
GMUNDEN. Handy-App leitete 20-Jährigen am Traunstein in steiles Gelände – Wanderer verpassten am Brunnkogel den Einstieg
Seine erste Traunstein-Besteigung wird einem 20-Jährigen aus Timelkam (Bezirk Vöcklabruck) in Erinnerung bleiben. Der junge Bergsteiger hatte sich gestern Vormittag für den Anstieg über das "Hochkamp" – ein steiler, unmarkierter Weg auf der Nordseite des Berges – entschieden. Weil er den anspruchsvollen Weg aber verlor, ließ er sich von einer Handy-App zu einem weiteren Abenteuer verleiten. In der virtuellen Karte war eine Querung in Richtung Ostgrat des Traunsteins eingezeichnet.
Der 20-Jährige stieg über steiles, nasses und felsiges Gelände höher – und traute sich schließlich nicht mehr weiter. Der junge Mann setzte einen Notruf ab, die Bergrettung Gmunden wurde alarmiert.
Einsatz auch in Ebensee
Der Polizeihubschrauber konnte den Bergsteiger schließlich mittels Tau neben dem Ostgrat aufnehmen und sicher zurück ins Tal bringen. Im nahen Höllengebirge mussten wenig später 16 Ebenseer Bergretter ausrücken. Drei Wanderer, zwei Frauen und ein Mann, hatten den Einstieg zum Schafluckensteig auf den 1708 Meter hohen Brunnkogel verpasst und waren in unwegsamem Gelände aufgestiegen, bis sie an einer Felswand nicht mehr weiterkonnten. "Wir haben sie mit Gurt und Helm ausgestattet und rund 60 Meter abgeseilt", sagt Einsatzleiter Erich Bart. Die Wanderer konnten unverletzt zurück zum Langbathsee marschieren.
Schafluckensteig noch gesperrt
Den Weg über den Schafluckensteig, der vom westlichen Ufer des Hinteren Langbathsees auf den Brunnkogel führt, hätten die drei Wanderer aber eigentlich nicht antreten dürfen. Der beliebte Aufstieg ist wegen erhöhter Steinschlaggefahr nach wie vor behördlich gesperrt. Die Ortsgruppe Neukirchen des Alpenverein Vöcklabrucks war gestern mit dem Landesgeologen vor Ort, um über die weitere Vorgehensweise zu beraten. Der Weg müsse im unteren Bereich umgelegt werden, bevor er wieder freigegeben werden könne. Das soll in den kommenden Wochen realisiert werden.