Wie Konflikte zwischen Landwirten und Freizeitsportler vermieden werden können
LINZ. Immer wieder komme es im Wald und am Feld zu Konfliktsituationen zwischen Landwirten und Freizeitsportlern. Es braucht Bewusstseinsbildung und Regeln, um diese zu vermeiden.
Auch am Wochenende waren wieder viele Oberösterreicher in der Natur unterwegs - der Feiertag und das schöne Wetter zogen viele nach draußen. Vor allem seit der Coronapandemie sei die Zahl der Freizeitsportler, die in der Natur unterwegs sind, gestiegen, sind sich Landesrätin und Bauernbund-Landesobfrau Michaela Langer-Weninger und Wolfgang Wallner, Direktor des oberösterreichischen Bauernbundes, einig.
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"Der Wald ist aber nicht nur ein Erholungsraum, sondern auch ein Wirtschafts- und Lebensraum", sagt Wallner. Immer wieder komme es dabei zu Konfliktsituationen zwischen Landwirten und Wanderern oder Mountainbikern. Manfred Pargfrieder, Landwirt und Bauernbund-Obmann aus St. Magdalena bei Linz, kennt das aus eigener Erfahrung. "Immer wieder wandern Menschen quer durch meinen Wiesen - manche parken sogar mittendrin, um schöne Fotos von ihren Autos machen zu können. Das geht aber gar nicht - dabei zerstören sie das Futter für meine Tiere." Er suche immer wieder das Gespräch mit Menschen, die sich nicht an die Regeln halten würden. "Teilweise sind die Menschen sehr einsichtig - von anderen werde ich hingegen beschimpft. Manchmal werde ich zum Beispiel gefragt, warum ich ausgerechnet heute, wenn sie hier gehen wollen, den Baum fällen muss." Dabei komme es auch zu gefährlichen Situationen, etwa wenn sich Wanderer und Radfahrer nicht an Sperren während Harvester-Arbeiten halten würden. Der Landwirt appelliert an die Eigenverantwortung.
Falsche Wege in Apps
Auch Apps würden Konfliktherde heraufbeschwören, sagt Bauernbund-Direktor Wallner. Viele Apps würden die Möglichkeit bieten, befahrene oder begangene Routen hochzuladen, die dann für andere Benutzer sichtbar sind. Diese könnten dann aber nicht mehr unterschieden, ob es ein offizieller Mountainbike- oder Wanderweg ist. "Oft sind diese Wege nicht vollständig befahr- oder begehbar", sagt Wallner. Deshalb sei es wichtig, sich schon vor dem Losgehen oder -fahren gut zu informieren und nur offizielle Wege zu nutzen. Meistens seien es aber nicht die Touristen, die gegen Regeln verstoßen. "Sie haben sich oft gut informiert. Häufiger sind es Einheimische, die neue Wege ausprobieren wollen und dabei von den offiziellen abkommen", sagt Langer-Weninger, die sich dabei auf die Auswertung von Handydaten bezieht.
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Die Landwirte seien bereit, ihr Eigentum der Allgemeinheit zugänglich zu machen, sagt Wallner. "Es ist aber wichtig, dass die Waldbesucher die Regeln und Vorschriften respektieren." Nur so könne ihre Sicherheit gewährleistet und der Besitz der Bauern bewahrt werden.
Um das Miteinander zwischen Freizeitsportlern und Landwirten zu fördern, haben sich 13 Organisationen - darunter die Landwirtschaftskammer Oberösterreich, der Landesverband des Alpenvereins, die österreichischen Bundesforste oder die Oberösterreich Tourismus GmbH - zur Initiative "In unserer Natur" bekannt. Sie soll Bewusstsein schaffen für eine konfliktfreie, nachhaltige und wertschätzende Nutzung der Natur in Oberösterreich. "Es ist entscheidend, Freizeitsportler ihre Rechte und Pflichten zu verdeutlichen", sagt Langer-Weninger.
Da für viele Leute die Lebensmittel einfach aus dem Supermarkt kommen und sie über die Produktion derselben nicht nachdenken (wollen), kann man auch kein Verständnis für die Natur und die Landwirtschaft erwarten. Vielleicht hilft folgende Erklärung: „Möchtest du, dass eine Kuh durch den Essen latscht? Dann trampel auch nicht in ihrem Futter herum!“
Spannend, dass Frau Langer-Weninger sich auf die Auswertung von Handydaten bezieht! Wäre interessant zu wissen, wie sie an diese Daten kommt. Im Übrigen sehr gut, wenn hier von allen Seiten an einem Strang gezogen wird, um den Aufenthalt in unserer Natur sowohl für Nutzer als auch für Bewirtschafter angenehm zu gestalten.
Bei diesem Thema sind beide Seiten sehr oft nicht zu verstehen. Wer sich jeden Tag in der Natur bewegt, weiß wovon ich spreche!
Was muss man groß verstehen, wenn man meine Betriebsmittel zerstört, mich bei meiner Arbeit auf meinem Grund und Boden behindert und mich dafür vielleicht auch noch beschimpft, nur weil der "Freizeitsportler" seinen Spaß haben will oder man ein Photo machen will.
In diesen Fall gebe ich den Landwirten voll recht.