Christian Hoffmann: Ein Sportsmann ohne Ablaufdatum
Was Oberösterreichs einziger Langlauf-Olympiasieger, der heute 44-jährige Mühlviertler Christian Hoffmann, heute macht.
"G’wonnen haums, de Trottln", entfuhr es vor 20 Jahren bei der Nordischen Ski-WM in Ramsau am Dachstein dem damaligen ÖSV-Langlaufchef Walter Mayer. Dabei hatten sich seine Schützlinge ganz und gar nicht zum Deppen gemacht. Österreichs Sieg im Staffelrennen brachte 1999 der Mühlviertler Christian Hoffmann ins Ziel. Er gewann vor 45.000 Zuschauern den Endspurt um Gold gegen den norwegischen Schlussläufer Thomas Alsgaard und versetzte eine ganze Nation in Langlauf-Ekstase.
Nicht die einzige Sternstunde in der Karriere Hoffmanns. Schon ein Jahr davor war er bei den Olympischen Winterspielen in Nagano zu Bronze über 50 Kilometer gelaufen, 2002 in Salt Lake City wurde aus Silber über 15 Kilometer verspätet gar die Goldmedaille, weil Johann Mühlegg nachträglich des Dopings überführt wurde.
Der heute 44-Jährige lieferte selbst im Laufe seiner Karriere zwar nie eine positive Probe ab, dennoch ist er in diesen Belangen ein gebranntes Kind. Die Nationale Anti-Doping-Kommission (NADA) suspendierte ihn Ende 2009, weil sie es ohne hieb- und stichfeste Beweise als erwiesen ansah, dass Hoffmann "verbotene Methoden" anwandte. Doch später wurde der Mühlviertler wegen seltsamer Urteilsfindung von sämtlichen Vorwürfen freigesprochen.
Für Hoffmann ist das längst Schnee von gestern. Er wechselte vom Langlauf- ins Skibergsteiger-Lager. Ehrgeizig wie eh und je geht der Nationalkader-Athlet und WM-Starter dabei zur Sache: "Solange es mir noch so großen Spaß macht, bestreite ich Wettkämpfe. Aber Sport werde ich immer gerne betreiben."
In der Ramsau, dem Ort, wo er vor 20 Jahren mit seinen Staffelkollegen heimische Sportgeschichte schrieb, ist
Hoffmann mit Ehefrau Sabine und seiner Tochter wohnhaft geworden. Der ausgebildete Bergführer wird am Sonntag einmal mehr von der Vergangenheit eingeholt. In Innsbruck findet am Rande der nordischen Titelkämpfe in Tirol ein Treffen der einstigen Ramsau-Helden statt.
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