Corona: Spürhunde können Infizierte erschnüffeln
WIEN. Die Belgischen Schäferhunde könnten auf Flughäfen zum Einsatz kommen, um Rückkehrer aus Risikogebieten zu kontrollieren
Mit ihrer feinen Nase erkennen Hunde des österreichischen Bundesheeres, ob eine Person mit dem Coronavirus infiziert ist. Sie riechen bei einem benutzten Mund-Nasen-Schutz, wenn der Träger an Covid-19 erkrankt ist. Anfang 2021 wisse man, ob man die Coronavirus-Spürhunde etwa für Routinetests am Flughafen Wien einsetzen könne, sagt Otto Koppitsch vom Militärhundezentrum Kaisersteinbruch im Burgenland.
Bei einer Vorführung in Wien demonstrierte gestern ein Belgischer Schäferhund des Heeres, dass er die Schutzmaske eines Covid-Patienten sicher von Masken Coronavirus-freier Menschen unterscheiden kann. "Die Suche geht sehr schnell und ist für den ausgebildeten Hund keine große Herausforderung", sagt Koppitsch. Beim Training habe er 250 Proben locker in zehn Minuten gescannt, und typischerweise würde solch ein Hund eine halbe Stunde am Stück arbeiten.
Das Training funktioniert komplett mit virenfreiem Material, und auch bei der Kontrolle von frischen Proben sei eine Virenübertragung praktisch nicht möglich, sagt der Physiker und Zoologe Wolf Kafka: "Ich glaube, dass Österreich mit dieser Entwicklung international eine Spitzenposition einnimmt", sagt er.
Training wie bei Drogenhunden
Die Hunde wurden seit Juni von Militärhundeführern nach einer von Kafka entwickelten Methode ausgebildet, die auch bei der Suche nach Sprengstoff, Drogen, Papiergeld und Hinterlassenschaften von gefährdeten Wildtieren zur Anwendung kommt: Material wird dafür auf einem Träger in einem kleinen Röhrchen aufgetragen und dem Hund wurde beigebracht, durch Hinlegen oder Hinsetzen anzuzeigen, wenn er solch einen Geruch in die Nase bekommt. In diesem Fall stammte es von Covid-Patienten aus der Universitätsklinik in Graz und dem Militärhospital in Graz, und zwar von frisch Covid-19-belasteten bis hin zu intubierten Patienten, sagt Kafka.
Ein positives "Aha-Erlebnis" sei es gewesen, als der Hund eine Covid-19-belastete Maske am Gang des Militärhospitals sofort eindeutig angezeigt hat, die frisch aus dem Patientenzimmer gekommen ist, berichtet Koppitsch: "Da wussten wir, dass die Hundenase wirklich in der Lage ist, Covid-Material zu identifizieren und anzuzeigen." Damit das Ganze auch im Einsatz funktionieren kann, bräuchte der Hund aber mehr Routine und Übung. Was genau der Hund in der Probe erschnüffelt, wisse man nicht, sagt Kafka. Es könnten sowohl Bestandteile des Virus sein wie auch Stoffwechselprodukte, die Coronakranke vermehrt haben, wie zum Beispiel Botenstoffe aus der Immunantwort. "Die Mengen sind zu gering, als dass man dies leicht in Messungen nachweisen könnte", erklärt der Zoologe.
"Bis zum Jahreswechsel werden wir erproben und beurteilen, ob die Hunde einsetzbar sind oder nicht", sagt Otto Koppitsch. Sie würden keinesfalls flächendeckend arbeiten können, sondern wenn, dann nur an besonderen Schwerpunkten verwendet werden, etwa um ankommende Flugpassagiere aus Risikogebieten am Flughafen in Wien-Schwechat zu kontrollieren.
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Wenn mann die Hunde ueberall einsetzt, statt den staebchen test, waere besser. Es waeren keine falsche Ergebnisse zu erwarten, und wahrscheinlich wuerden mehr Leute zu den testungen kommen.