Er schaut von oben genau drauf
LINZ. Oliver Bimber von der JKU entwickelte ein revolutionäres Messverfahren.
Mit 45 Jahren kann Oliver Bimber schon auf eine beachtliche akademische Laufbahn zurückblicken: Mit 27 promovierte er an der TU Darmstadt zum Doktor der Informatik, 2007 habilitierte er sich in München. Vor zehn Jahren ereilte ihn in Weimar der Ruf an das Institut für Computergrafik der Johannes-Kepler-Universität, das er seither leitet.
Dort forscht er momentan an der neuen Messmethode „Airborne Optical Sectioning“. Dabei macht eine fliegende Drohne aus verschiedenen Perspektiven zahlreiche Wärmebildaufnahmen eines Bereiches. Ein Programm setzt diese Aufnahmen dann zusammen, sodass Gegenstände oder Lebewesen sichtbar werden, die ansonsten zum Beispiel hinter Blättern oder Gras verschwinden würden. Bimbers Forschungsschwerpunkt ergab sich zufällig. „Ich habe in Weimar an Virtual und Augmented Reality geforscht, in Bildverarbeitung und Optik bin ich mit der Zeit reingerutscht“, erzählt er. In seiner Freizeit macht er höchstens mit dem Handy Fotos. „Privat bin ich kein ambitionierter Hobbyfotograf“, sagt er.
Mittlerweile forscht Bimber vornehmlich an der Lichtfeldtechnologie. Lichtfelder sind vierdimensionale Modelle, die aus zweidimensionalen Kamerabildern erstellt werden. Seine Erkenntnisse finden vielfältige Anwendungen. Vor vier Jahren entwickelte er mit seinem Team zum Beispiel einen Sensor, der extrem schnell Bewegungen erkennen kann.
In seiner Freizeit tut Bimber es den Drohnen gleich und steigt in die Lüfte. Bei ausgedehnten Segelflügen, die bis zu acht Stunden dauern können, beobachtet er die Landschaft. „Jeder Flug ist ein kleines Abenteuer“, erzählt er, „man legt viele hunderte Kilometer zurück. Da sieht man fantastische Dinge.“
Bimbers Privatleben ist zweigeteilt: Unter der Woche lebt und forscht er in Linz, doch an den Wochenenden kehrt er nach Deutschland zurück, um dort möglichst viel Zeit mit seiner Frau Melanie und seiner Hündin Leni zu verbringen.
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