Frau am Traunstein vom Blitz getroffen
LINZ. Bis 6 Uhr früh dauerte ein Rettungseinsatz in der Nacht auf Sonntag am Traunstein. Bereits am Samstag war eine Kletterin am Bosruck 150 Meter abgestürzt und gestorben.
Die Frau war am Samstag gegen 15 Uhr mit einer 24-köpfigen Gruppe auf der steirischen Seite des Bosruck unterwegs. Die Tschechen marschierten zwischen Ostgrat und Kitzstein im Grenzbereich zu Oberösterreich, als ein Gewitter aufzog. „Die Frau dürfte ausgerutscht sein und stürzte 150 Meter ab“, berichtet Heinz Planitzer, Leiter der Bergrettung Selzthal. Die Frau kam in einer Rinne zu liegen. Ihr war nicht mehr zu helfen: Sie erlag noch an Ort und Stelle ihren schweren Schädelverletzungen. Sie konnte nur noch tot geborgen werden. 30 Bergretter waren im Einsatz, sie brachten die Klettergruppe ins Tal.
Notarzthubschrauber im Dauereinsatz
Auch in Oberösterreich hatte die Bergrettung am Samstag viele Einsätze abzuarbeiten: In Gosau verletzte sich ein Landwirt an seinem 40. Geburtstag bei Holzarbeiten. Er war gegen 9.15 Uhr mit Helfern damit beschäftigt, im steilen Gelände Baumstämme nach oben zu seilen, um sie dann abtransportieren zu können. „Dabei riss ein Baumstamm aus und verletzte den Mann am Oberschenkel“, berichtet Christian Egger von der Bergrettung Gosau. Er wurde mit dem Notarzthubschrauber C14 zum Landeskrankenhaus Bad Ischl gebracht.
Beim Abstieg von der Kathrin in Bad Ischl rutschte gegen 14 Uhr eine 67-jährige Wanderin aus Wien aus und brach sich die Hand. Sie wurde von der Bergrettung Bad Ischl ins Tal begleitet und kam ebenfalls ins LKH Bad Ischl. In Altmünster musste die Bergrettung eine Wanderin ins Tal bringen, die gegen acht Uhr in der Früh beim Abstieg vom Hochleckenkogel gestürzt war und sich am Fuß verletzte. Sie wurde mit dem Notarzthubschrauber Martin 3 zum LKH Vöcklabruck gebracht.
Der elfte Einsatz in zwölf Tagen
Die Bergrettung Gmunden wurde in der Nacht auf Sonntag alarmiert, dass eine junge Frau (29), die mit ihrem Freund (22) seit Samstagfrüh am Traunstein unterwegs war, von einem Blitz getroffen wurde, später gestürzt war und nicht mehr weiter absteigen konnte.
Die bosnischen Urlauber waren gegen 16 Uhr im Abstieg über den Hernlersteig und kamen kurz darauf in ein Gewitter. Dabei wurde die 29-Jährige, die sich gerade am Stahlseil festhielt, von einem Blitz getroffen und geriet in Panik. Ihr Freund und sie setzten den Abstieg danach trotzdem fort und als die junge Frau gegen 1:30 Uhr dann auch noch stürzte, entschieden sich die beiden, einen Notruf abzusetzen. 13 Mann der Ortsstelle Gmunden und ein Alpinpolizist machten sich auf den Weg und konnten die beiden Bergsteiger gegen 2:30 Uhr am Hernlersteig in etwa 750m Seehöhe ausfindig machen. Sie leuchteten mit deren Handys der Einsatzmannschaft, da sie nur spärlich ausgerüstet waren und keine Lampen mit sich führten.
Da die Frau nicht mehr auf die Beine konnte und am Fuß verletzt war, wurde sie mit einer Gebirgstrage ins Tal getragen und dort dem Notarzt übergeben. Sie wurde anschließend ins Salzkammergut-Klinikum Gmunden gebracht. Der Rettungseinsatz war kurz nach 6 Uhr am Sonntag beendet.
Weitere Hintergründe zum Einsatz sehen Sie im Video:
Wanderer bei Absturz in Osttirol schwer verletzt
Ein 65-jähriger Teilnehmer an einem Trailrunning-Wettbewerb bei Kals am Großglockner (Bezirk Lienz) war gestolpert und über teilweise senkrechtes Gelände in ein Bachbett gestürzt. Er wurde mit dem Notarzthubschrauber per Tau gerettet.
Der 65-Jährige stieg kurz nach 9.30 Uhr über den AV-Weg 702b Richtung Lucknerhaus ab. Etwa 400 Meter oberhalb der Hütte stolperte er, stürzte rund zehn Meter über etwa 50 Grad steiles Wiesengelände und dann weitere zehn Meter teilweise senkrecht in das Bachbett des Ködnitzbaches. Am Rand des Bachs blieb er verletzt liegen. Wanderer, die den Unfall beobachtet hatten, alarmierten die Rettungskräfte. Der Schwerverletzte wurde nach der Taubergung ins Krankenhaus Lienz geflogen.