In Linz hatten gestern nur die Fans von Manchester United Grund zur Freude
LASK-Fans blieben aus Rücksicht zu Hause– 100 Engländer sahen Spiel vor dem Stadion.
Sie sind nicht gekommen. Fast niemand von jenen, die sonst wöchentlich bis zum Schluss die schwarz-weiße Fahne für ihre Mannschaft hochhalten. Nur einige wenige stehen vor den geschlossen Toren, unterhalten sich, versuchen einen Blick zwischen die Gitter zu erhaschen. Auf das Spiel, auf das sich alle so gefreut hatten. Europa-League-Achtelfinale in Linz. Manchester United zu Gast.
Doch das Coronavirus machte das Jahrhundert- zum Geisterspiel. Und die aktive Fanszene des LASK entschied sich schweren Herzens– anders wie die Fans in Paris oder Gladbach in den vergangenen Tagen– ihre Mannschaft nicht vor den Stadiontoren zu unterstützen. Aus Rücksicht, um keine unnötige Verbreitung des Virus zu riskieren. "Weil Verein und Stadt zu lieben, auch heißt, dass einem die Menschen am Herzen liegen.", wie die Fans in einer Aussendung schrieben.
Nur ein kurzes Feuerwerk, das pünktlich zum Anpfiff den Linzer Nachthimmel erhellt, lässt erahnen, was für eine Freude dieser Donnerstag hätte werden können. "Wir sind mit dem Bus aus dem Mühlviertel hergefahren. Um zumindest dabei zu sein", sagt Bernhard Huemer. Er wollte es sich trotz allem "einfach nicht nehmen lassen." Ferdinand Kostiuk, der neben ihm vor den Gittern steht, die von der Polizei vor dem Stadioneingang aufgebaut wurden, kann aber verstehen, dass das Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet. "Es ist wirklich sehr bitter. Aber die Gesundheit geht eben vor."
Bildergalerie: LASK gegen Manchester: Lokalaugenschein beim Stadion
Galerie ansehenLaut wird es vor dem Linzer Stadion an diesem Abend nur fünfmal. Immer dann, wenn Manchester United das Tor trifft. Denn knapp 100 Fans der "Red Devils", die ihre Reise nicht mehr stornieren konnten, haben sich vor dem Linzer Stadion eingefunden. "Wir haben unsere Reise bereits bei der Auslosung gebucht und erst am Dienstag vom Geisterspiel erfahren. Mir tut es vor allem für die LASK-Fans leid", sagt Mick Groom, der aus London angereist ist. Und auch sein Freund John Finnegan, der zu den United-Spielen stets aus Irland anreist, findet tröstende Worte: "Es hätte bereits früher klar werden müssen, dass hier keine Zuschauer zugelassen werden. Vielleicht werden die LASK-Fans nächste Saison entschädigt". Denn niemand von den United-Fans rechnete gestern damit, dass das Rückspiel stattfinden wird.
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