Die Zeitgeschichte-Tage und das Erbe von 1968
BRAUNAU. Drei Tage lang dreht sich alles um die Zeit vor 50 Jahren.
Es war eine Umbruchszeit in vielen Ländern, die viele Lebensbereiche betraf – mit der "1968er-Bewegung" wurden strenge Gepflogenheiten aufgeweicht, Umgangsformen gelockert und vor allem der Grundstein für viele Elemente demokratischer Kultur gelegt: offene Diskussionen, Transparenz, sinnvolle Tabubrüche, das bedingungslose Eintreten für den Wert des Menschen und seine Würde. Warum und wie die damalige Zeit sich auf die jetzige Zeit auswirkt, ist Thema der diesjährigen Braunauer Zeitgeschichte-Tage. Unter dem Motto "1968" werden drei Tage lang Vorträge gehalten, die Diskussionen anregen sollen.
Unter anderem spricht Uni-Professor Rolf Steininger aus Innsbruck über das Schlüsseljahr im Vietnamkrieg, Professorin Ingrid Bauer beleuchtet die damaligen sich ändernden Geschlechterrollen und wie das Private politisch wurde. Michael John aus Linz blickt mit seinem Vortrag in die Region und beleuchtet "1968" in der Provinz. Der Verein für Zeitgeschichte hat aber nicht nur namhafte Referenten aus nah und fern eingeladen, sondern auch ein begleitendes Programm auf die Beine gestellt: Im Gugg-Foyer werden Fotos aus dem Archiv Wolfgang Baiers, Fotos aus privaten Sammlungen und zeitgenössische Pressetexte ausgestellt. Samstagvormittag findet ein Stadtrundgang statt.
Projekte rund ums Hitler-Haus
Auch das Hitlerhaus ist Thema. Im Obergeschoß des Gugg-Foyers werden Projektarbeiten von Architektur-Studenten der Uni Wien zu sehen sein. Diese haben sich mit einer Vielzahl an Fragen im Zusammenhang mit der Bedeutung von Hitlers Geburtshaus in Braunau innerhalb der Geschichtspolitik beschäftigt, aber sich auch räumlich mit dem Objekt auseinandergesetzt.
Braunauer Zeitgeschichte-Tage von Freitag, 28., bis Sonntag, 30. September, im Gugg Braunau. Das genaue Programm ist ersichtlich unter braunau-zeitgeschichte.at