Franz, der zwei Geburtstage feiert: Er ist 80, sein Herz 55
MOOSBACH. Transplantation: Vor 28 Jahren bekam Franz Priewasser ein neues Herz. Kürzlich feierte er im Kreise seiner Lieben 80. Geburtstag.
Ja, fit ist er allemal. Die 80 sieht man ihm gar nicht an, als er beschwingt die Tür für den Besuch öffnet. Einen Tag nach dem großen Tag, seinem 80. Geburtstag, kommen immer noch Glückwunsch-Anrufe. "Ich bin froh, dass ich ihn noch hab!", sagt Gattin Hilde, während der Franz sich beim Anrufer herzlich bedankt.
Dass Hilde und Franz die Goldene Hochzeit haben erleben können, ist einem Spenderherz zu verdanken. Denn nicht immer gab’s im Hause Priewasser was zu feiern. Vor 28 Jahren, mit 52, konnte Franz nicht einmal zwei Stufen steigen, ohne gänzlich außer Atem zu kommen. "Das war eine schwere Zeit, eine sehr schwere Zeit!", erinnert er sich. Nach einem starken Infarkt konnte sein Herz nur noch zwölf Prozent dessen leisten, was ein gesundes kann. Im Klartext hieß das für Franz Priewasser: Ein neues Organ oder lange Qualen bis zum Tod.
Mehr als ein Jahr litt er an den Folgen des Herzinfarktes. Aber auch an der Angst vor einer Transplantation. "Ich war mir sicher, dass ich das nicht überlebe. 75 Prozent Überlebenschance bei Transplantationen gab es damals", sagt er. Dank seiner Ärzte, Josef Engelschall und Klaus Täuber, die ihn zu einer Operation ermutigten, stimmte er zu. "Das würde ich heute jedem raten, heutzutage ist ja auch das Risiko viel geringer", erzählt er.
Als es 1990 nach achtmonatigem Warten hieß: "Wir haben ein Herz für Sie" – das war am 3. Jänner – war es nicht die Erleichterung, die um sich griff. Sondern die Angst. Doch die war unbegründet. "Das Herz ist sofort angesprungen", sagt Franz Priewasser. Natürlich denke er am Jahrestag an seine schwere Operation. Wer sein Spender war, weiß er nicht, nur, dass er nur 27 Jahre alt wurde. Dankbar ist er den beiden Braunauer Ärzten für die Unterstützung. Vor allem sein Hausarzt, Josef Engelschall, betreute ihn bis zu seiner Pensionierung.
Immer unterwegs
Und seit der Operation? "Geht’s mir gut, ich muss halt viele Medikamente einnehmen!", sagt der 80-Jährige. Mit 53 ging es ihm soweit gut, dass er wieder in den alten Beruf in der Chemie einsteigen wollte, die Firma nahm in damals nicht mehr zurück. "Ich brauchte also eine Beschäftigung", erzählt er. "Da hat er sich gleich eine Hobelmaschine gekauft", so Gattin Hilde. Doch die wahre Leidenschaft des Moosbachers ist das Stockschießen und die Arbeit rund um den Fischteich. "Das hält ihn fit, da bin ich sicher. Er liegt nie faul auf dem Sofa, sondern hat immer etwas zu tun", sagt Hilde. Spazierengehen, früher auch Skifahren, aber auch Fahrradfahren, das macht er zusätzlich. Außerdem halten ihn sieben Enkel und fünf Urenkel auf Trab. "Die Familie ist für uns einfach das Wichtigste", sagt Hilde, während Franz zustimmend nickt.
"In diesem Moment sind mir die Tränen gekommen"
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Das ist ja wunderbar! Herzlichen Glückwunsch, Franz! <3 Weiter so!!!!!!!