Vier Kapellen verwüstet: "Religiöser Wahn" als Motiv?
AUERBACH / SANKT RADEGUND / MATTIGHOFEN / BRAUNAU. Vandalismus-Serie: Kapellen in Auerbach, St. Radegund und Braunau zerstört.
Merkwürdiges ereignete sich in der Silvesternacht im Bezirk Braunau: In Auerbach, St. Radegund und Braunau wurden Kapellen verwüstet, im Propsteigarten in Mattighofen eingebrochen und ein Baum mit einer Axt massakriert. Die Polizei geht von derselben Täterschaft aus, zumal es viele Parallelen gibt.
Wie berichtet, wurde sowohl im "Heiligen Kammerl" in der Auerbacher Ortschaft Unterirnprechting als auch im "Heilbrünnl", das sich mitten im Wald in St. Radegund befindet, sakrale Gegenstände entnommen und Dankesschriften sowie Bilder von Pilgern verbrannt. Auch in der Braunauer Kapelle fehlen Gegenstände, laut Polizei wurden diese bisher noch nicht gefunden.
Vorgestern wurde ein weiterer, älterer Fall bekannt: Offenbar derselbe Täter drang zwischen 27. und 28. Dezember in die unversperrte Hauskapelle einer Braunauerin ein, stahl Heiligenbilder sowie einen Korpus des gekreuzigten Jesus und trennte einer Holzstatue der "Heiligen Barbara" den Kopf ab. Der Schaden beläuft sich auf etwa 5000 Euro.
Polizei bittet um Hinweise
"Das muss ein wirrer Kopf sein. Es könnte sich um einen religiösen Wahn handeln", sagt Chefinspektor Günter Schiefegger vom Bezirkspolizeikommando Braunau. Möglicherweise sind es auch mehrere Täter. "Sie müssen Ortskenntnisse haben, sonst würde man die Kapellen nicht finden, und mobil sein", sagt Schiefegger. Er geht davon aus, dass sich – bis auf die Braunauer Hauskapelle – alle Vandalenakte in der Silvesternacht ereigneten.
Die Vorfälle beschäftigen nicht nur die Polizei. "Dass es Menschen gibt, die so etwas verbrennen, ist abartig. Die Gegenstände hatten einen ideellen Wert. Ich habe selber oft in den Gästebüchern gelesen – die Leute schrieben, woran sie glauben und manche, dass ihnen das Wasser tatsächlich geholfen hätte", sagt Auerbachs Bürgermeister Friedrich Pommer. Die oder der Täter verbrannten die Bücher und Bilder in einem Waldstück 100 Meter neben der Kapelle. Ein Nachbar, der sich um die Kapelle kümmert, hat die Verwüstung am Neujahrstag bemerkt.
Nicht ausgeschlossen ist, dass noch weitere Kapellen beschädigt wurden. Das "Heilige Kammerl" und das "Heilbrünnl" sind zwei Pilgerkapellen und werden deshalb regelmäßig besucht. Unter den Kapellen entspringen jeweils Quellen, denen eine heilende Wirkung nachgesagt wird. Auch die Kapelle zum "Herrgott im Thal" ist für eine frühere, heilende Quelle bekannt.
Ähnlicher Fall vor Jahren
Nicht ins Bild passt der Einbruch in den Probsteigarten in Mattighofen. "Es kann sein, dass es einen Zusammenhang gibt", sagt Schiefegger. Die Polizei bittet um Hinweise und fordert die Besitzer auf, ihre Kapellen mit massiven Schlössern zu sichern. Vor einigen Jahren gab es einen ähnlichen Fall. Damals hat ein Mann sämtliche Marienfiguren im Bezirk und im Flachgau rot angestrichen.
Die Polizei bittet um Hinweise unter Telefon 133.
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"Das muss ein wirrer Geist sein," spekuliert bzw. diagnostiziert der Herr Chefinspektor von Braunau. Und die O.Ö. Nachrichten drucken das natürlich unhinterfragt ab.
Nichts gegen Polizisten mit ihrer reichen praktischen Erfahrung, aber die Beurteilung von psychischen Zuständen oder Krankheiten ist wohl eher nicht die Expertise von Polizisten ind deshalb sollten diese sich tunlichst davor hüten und lieber ermitteln. Den Geisteszustand des Täters diagnostiziert dann ja stets die forensische Expertin der Herzen und Medien, also Frau Primaria Heidi Kastner.
In diesem Fall gibt es die Verwüstung einiger sakraler Denkmäler und sonst wenig, also empfinde ich die Angabe von Motiven und Geisteszuständen des Täters bzw. der Täter als fast reine Spekulation bzw. Gerüchte-Kocherei. Es kann sich um einen Bosheitakt eines Tunicht-Gutes handeln, der gar nicht wirr in Kopf ist, um eine Rausch-Geschichte, um sonstige Motive, man weiss es (noch) nicht. Als seriöse Zeitung würde ich weniger spekulieren
und mehr recherchieren. Nur drauflos, "mahu"...
Da braucht es kein Psychologie - Studium, um erkennen zu können, wie wirr der oder die Täter sind, sowas macht man nicht, weder im Rausch, noch aus Langeweile, noch aus religiösen Gründen, das ist einfach respektlos und jeder gesunde Mensch weiß das. Aber von denen soll's ja immer weniger geben....
Der Reiz etwas verbotenes zu tun, nicht mehr oder wenige.
Wie die Gravitymaler !
Blödsinn, hab auch als Mädchen viel Verbotenes getan, so was wär mir nie in den Sinn gekommen, es gibt Grenzen.
Inwiefern könnte ein- oder könnten mehrere Christen dermaßen verzweifelt sein, um solche Taten zu begehen? (mit oder ohne übermüßigem Alkoholkonsum)
"religiöser Wahn"? - welche Religion?
Gibts bei jeder...
soll bei Katholiken sehr verbreitet sein
Lesen Sie schon, oder schreiben Sie noch? (C) by BrainStorm
Zum Glück können wir noch solche "Witze" vertragen
Hoffentlich bleibt es auch so.
"Da muss der liebe Gott aber weinen, wenn du das ..."
bei so merkwürdigen Gottesbildern fängt es an..
Wer kennt die Paradies Trilogie von Ulrich Seidl,
Glaube, Hoffnung, Liebe
Seidl´s Paradies Trilogie, passt hier ganz gut, vom Ansatz her.
Seltsamer Humor......
Das ist eine glatte Beleidigung der Katholiken. Sie stellen sich auf die Stuffe jener, die die Kapellen verwüstet haben. Arme Kreatur!