Auch nach seinem Zivildienst hilft junger Feldkirchner in Uganda
BRAUNAU. Ehemaliger HTL-Braunau-Schüler hat Uganda ein zweites Mal bereist, um zu helfen.
Seinen Zivildienst hat Jakob Pichler in der "Brother Konrad School" in Uganda geleistet (HTL-Braunau-Partnerschule). Vergessen hat er die damals dort gesammelten Erfahrungen nicht, im Gegenteil, er sagt: "Ich habe nach meiner Rückkehr aus Uganda nicht nur Freunde, sondern in meinen Augen auch Familie in Uganda gelassen." Die extrem netten, herzlichen und gastfreundlichen Menschen hat er ins Herz geschlossen. Deshalb kehrte er ein Jahr später, heuer in den Sommerferien, noch einmal nach Uganda zurück, um weitere Kontakte zu knüpfen und neue Projekte zu starten.
Bei seinem Besuch des Hirtenvolkes Karamojong im Nordosten Ugandas ist ein Wasserversorgungsprojekt ins Leben gerufen worden, bei dem Pichler mithilft. Mit vier Handbrunnen soll einerseits die Qualität des Wassers verbessert und andererseits das mühsame Wasserholen erheblich verkürzt werden. "Hauptgrund, warum ich bei dem Projekt mitmache, ist, dass ich selbst in dem Dorf war und die Probleme gesehen habe und gern ein Teil der Lösung wäre."
Wasser, Häuser, Betten
"Wichtig ist mir bei dem Projekt, dass das Dorf eine Trinkwasserversorgung hat und dass diese auch in Zukunft weiter funktioniert und instandgehalten wird", erzählt der junge Elektrotechnik-Student der TU Wien. Deshalb werden zwei Jugendliche aus dem Dorf in Brother Konrad zu Installateuren ausgebildet, damit sie die Brunnen in Zukunft bei Bedarf auch reparieren können. "Des Weiteren werden jeden Monat 1000 Uganda-Schilling (= 25 Eurocent) pro Haushalt gesammelt, um die Ersatzteile zu kaufen. Dadurch sind sie mit Projektabschluss selbst imstande, ihre Brunnen zu warten beziehungsweise zu reparieren", erklärt Pichler.
Projekte sollen vielen helfen
Damit endet die Hilfe des jungen Feldkirchners aber nicht. Er hat auch mit seinem privaten Umfeld Projekte initiiert. Zum Beispiel unterstützt er eine Frau, die an Aids erkrankt ist, und hilft auch anderen Menschen, die er während seines Aufenthaltes in Uganda kennengelernt hat. Unter anderem wurden Grasdächer erneuert, neue Betten gemacht, Häuser oder Plumpsklos gebaut, Ziegen gekauft. Wichtig war Jakob Pichler, dass Menschen unterstützt werden, die wirklich Hilfe brauchen, dass Geld, das er von Freunden, Nachbarn und seiner Familie erhalten hat, auch wirklich dort ankommt, wo es gebraucht wird, und dass so viele Menschen wie möglich profitieren.
"Beim Hausbau profitieren nicht nur die zukünftigen Besitzer, sondern es verdienen auch viele Menschen vor Ort, wie Maurer, Dachdecker, Wasserträger, Waldbesitzer, Ziegelmacher und Grasschneider, und es geht kein Cent durch Verwaltungsaufwand verloren", sagt er.