Am Anfang und Ende stand Burgkirchen
FUSSBALL. 30 Jahre lang war die Schiedsrichter-Pfeife der ständige Begleiter von Eduard Hödlmoser. Sein letztes Match als Referee war das Spitzenspiel der 2. Klasse Südwest zwischen Weng und Burgkirchen.
Nach mehr als 30 Jahren und 2000 Fußballspielen hängte der Mauerkirchner Eduard Hödlmoser vor kurzem seine Schiedsrichter-Pfeife an den Nagel. „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, gestand der 65-jährige Konditor. „Rückblickend war es eine wunderschöne Zeit. Ich möchte keine Minute missen. In all den Jahren gab es so viele nette und schöne Erlebnisse, viele neue Freundschaften sind entstanden“, denkt der Mauerkirchner zurück.
Natürlich bringt das Schiedsrichter-Amt auch Schwierigkeiten mit sich. „Dass es auch weniger schöne Erlebnisse gab, bleibt bei diesem Hobby nicht aus. Wie jedem anderen Menschen auch unterliefen auch mir, bei der Einschätzung von heiklen Spielsituationen Fehler. Aber in all den Jahren musste ich kein einziges Spiel vorzeitig abbrechen“, ist der 65-Jährige zurecht stolz.
Von Verletzung gebremstAn der Seite von Siggi Osterkorn, Toni Kammerbauer und Walter Lugmayr lief Eduard Hödlmoser bei Braunau dem runden Leder nach. Eine schwere Bänderverletzung bremste allerdings seine aktive Karriere als Fußballer. „Um trotzdem am Ball bleiben zu können, entschied ich mich für eine Schiedsrichter-Laufbahn. Meine Premiere als Spielleiter feierte ich beim Spiel zwischen Burgkirchen und St. Martin in der Bezirksliga. Danach schaffte ich es bis hinauf zur Landesliga. Unvergessen bleibt für mich das Derby der 1b-Mannschaften von LASK und Vöest auf der Gugl. Damals stand ich vor 15.000 Zuschauern auf der Linie. Das war Gänsehautstimmung pur“, erinnert sich der Innviertler.
Prominente UnterstützungBei seinem offiziellen Abschiedsspiel durfte der Mauerkirchner das Spitzenspiel der 2. Klasse Südwest zwischen Weng und Burgkirchen leiten. Assistiert wurde ihm dabei von Raimund Buch und Josef Breycha an den Linien. Auch vom Fußballverband wurde der langjährige Unparteiische für seine Tätigkeit geehrt.
„Endgültig in die Lade gelegt habe ich mein Pfeiferl dann nach dem Spiel zwischen Gilgenberg und Aurolzmünster“, erklärt der Bayern München Fan. Beeindruckt ist der 65-Jährige von den Leistungen der SV Josko Ried und dem FC Braunau.
Obwohl Eduard Hödlmoser nicht mehr als Schiedsrichter tätig ist, hat er mit dem Thema Sport längst nicht abgeschlossen. Fast täglich schwingt sich der Mauerkirchner auf sein Rennrad. „Heuer brachte ich es auf zweitausend Kilometer. Nicht selten nahm ich Zweihundert-Kilometer-Touren in Angriff. Im Sommer habe ich mich oft schon um fünf Uhr Früh auf den Weg gemacht. In Zukunft bleibt mir noch mehr Zeit zum Radeln“, freut sich Hödlmoser auf seine Schiedsrichter-Pension.
Künftig wird der gelernte Konditor als ganz normaler Zuschauer die Fußballplätze im Bezirk stürmen. „Dem Fußball gehört mein Herz. Aber ganz bestimmt werde ich dort keine einzige Schiedsrichter-Entscheidung kritisieren“, weiß er um die Schwierigkeiten seiner Kollegen.
Auch mit dem Innviertler Schiedsrichter-Wesen bleibt Eduard Hödlmoser weiter verbunden. „Im Innviertel gibt es eine Menge guter Schiedsrichter. Außerdem gibt es viele junge Nachwuchs-Referees, die nach oben streben. Es bleibt nur zu hoffen, dass den Unparteiischen mehr mehr Anerkennung, Toleranz und Verständnis entgegengebracht wird“, wünscht sich der 65-Jährige. „In den letzten dreißig Jahren hat sich im Fußball vieles getan. Die Spiele sind schneller und direkter geworden. Außerdem sind sowohl die Spiele als auch die Zuschauer aggressiver geworden. Damit lastet mehr Leistungsdruck auf den Spielern, Trainern und nicht zuletzt auch auf den Schiedsrichtern.“