Plus bei Krankentransporten belastet das Rote Kreuz
BEZIRK BRAUNAU. Helfer im Bezirk Braunau empfehlen, Alternativen zu nutzen.
Eine steigende Anzahl an Krankentransporten abseits der klassischen Rettungseinsätze belastet das Rote Kreuz im Bezirk Braunau. 4046 Blaulichtfahrten von Jahresbeginn bis Ende September standen rund 19.000 anderweitigen Krankentransporten gegenüber. Kritische Notfälle stellten nur einen geringen Teil der Gesamtfahrten dar, dennoch seien Sanitäter im Schnitt 84 Mal pro Tag gefordert, so das Rote Kreuz.
"Diese Gesamtzahlen zeigen, wie intensiv unsere Teams im Bezirk Braunau im Einsatz sind. Egal ob Notfallpatient oder Krankentransport – diese Fahrten sind essenziell für Patienten, die zu medizinischen Behandlungen oder nach Krankenhausaufenthalten nach Hause gebracht werden müssen. Das ist unsere Aufgabe", sagt Daniela Renker, Koordinatorin für den Rettungsdienst im Bezirk Braunau. "Allerdings sind wir auch mit der Herausforderung konfrontiert, dass die hohe Anzahl an Krankentransporten Ressourcen bindet, die auch für akute Notfälle benötigt werden."
Bei den Krankentransporten sei das Rote Kreuz im Bezirk Braunau am oberen Limit der Kapazität. Für Transporte zur oder von der Krankenbehandlung bestehe der Anspruch auf einen Transport mit Rettungssanitäter nur, wenn im Vorhinein ein Arzt diesen mittels Ausstellung eines Transportscheines anordne. Die Gesundheitskasse komme dann für die Kosten des Transportes auf, wenn eine medizinische Notwendigkeit dafür bestehe bzw. eine Einschränkung des geistigen oder körperlichen Zustands vorliege. Diese Faktoren seien vom jeweiligen Arzt bei der Ausstellung des Transportscheins zu berücksichtigen. Im Anschluss an die Fahrt rechne das Rote Kreuz mit dem Transportschein die Kosten für die Fahrt bei der jeweiligen Krankenversicherung ab.
Um das Transportsystem zu entlasten, verweist das Rote Kreuz auf alternative Möglichkeiten: Angehörige, die den Transport übernehmen können, bekommen – bei Fahrten über 20 Kilometer und bei Vorlage des Transportscheines – einen Teil der Kosten rückerstattet. Eine weitere Alternative zum Roten Kreuz ist das Taxi. Hierbei erfolgt die volle Rückerstattung über die Krankenkasse. Durch die Taxiunternehmen im Bezirk Braunau wird das Service des Krankentransportes ohne Sanitäter geboten.
Immer wieder sehe sich das Rote Kreuz mit Aussagen konfrontiert, dass für Patienten das Rote Kreuz "schneller" oder "einfacher" als Transportmittel zu organisieren sei. Für einen Krankentransport seien dann zwei qualifizierte Rettungssanitäter gebunden – obwohl der Patient selbstständig in den Rettungswagen einsteigen könne, so das Rote Kreuz mit einem Appell: "Wenn eine Alternative wie das Taxi oder der Transport durch Angehörige möglich ist, sind wir für akute Notfälle frei", so Renker. "In anderen Teilen Oberösterreichs sind die Krankentransportzahlen des Roten Kreuzes leicht rückläufig. Wir sind am oberen Limit unserer Kapazität und warten noch auf diese Wende."