Prozess gegen Betreiber von Partnervermittlung
RIED. Betreiber sollen jahrelang Kunden betrogen haben.
Weil sie jahrelang mit einer Partneragentur Kunden betrogen haben sollen, sind eine Frau und ihr Mann in Ried vor dem Richter gestanden.
Die von ihnen vermittelten Kontakte waren laut Zeugen nicht nur an einer Hand abzuzählen, sondern oft schon vergeben, gar nicht interessiert oder es seien schlicht die Daten falsch gewesen. Der Prozess wurde jedoch vertagt.
Vor mehreren Jahren hatte die unbescholtene Frau die Agentur gegründet, ihr mehrfach vorbestrafter Mann habe ihr dabei geholfen, auch wenn er keine offizielle Funktion in dem Unternehmen bekleidet habe. Das Paar sei hoch verschuldet. Jene sieben Kunden, die zuletzt im Landesgericht Ried als Zeugen geladen waren, berichteten wenig Gutes.
Zwar sei ihnen gesagt worden, die Agentur zähle allein in Oberösterreich 12.000 Mitglieder und verfüge zudem über eine ausgeklügelte Software, die ausrechne, wer zu wem passe, aber die Realität habe dann anders ausgesehen.
"Nur zwei Adressen erhalten"
Ein Geschädigter schilderte, dass er für einen Jahresvertrag 3500 Euro gezahlt und dann nur zwei Kontaktadressen zugeschickt bekommen habe. Eine der Damen sei gar nicht mehr Mitglied bei der Vermittlungsagentur und längst verheiratet gewesen, bei der zweiten habe die Adresse nicht gestimmt. Andere Zeugen erzählten Ähnliches.
Die meisten sagten, sie hätten nur die Kontaktdaten für zwei bis drei potenzielle Kandidatinnen oder Kandidaten erhalten, die meist nicht im Geringsten den Erwartungen entsprochen hätten oder gar nicht mehr an einer Vermittlung interessiert waren.
Danach sei die Agentur plötzlich nicht mehr erreichbar gewesen. Die beiden Angeklagten wollen noch Unterlagen zu ihrer Firma vorlegen. Zudem sollen weitere Zeugen geladen werden. Der Prozess wurde vertagt.