Wer will die Seeklause in Pramet haben? Jetzt ist der Sachverwalter am Zug
PRAMET/RIED. Das Mindestangebot liegt laut Masseverwalter Robert Tremel bei 300.000 Euro
Die Pläne des Betreibers der "neuen Seeklause" am Ufer des Prameter Badesees waren ambitioniert. Zu ambitioniert, wie sich Ende Jänner herausstellte. Wie in den OÖN berichtet, wurde schließlich am 17. Februar ein Insolvenzverfahren eröffnet. Der Alpenländische Kreditorenverband bezifferte die Passiva auf mehr als eine Million Euro.
Jetzt sind der vom Gericht bestellte Masseverwalter Robert Tremel und seine Kollegin Eva Berger von der Anwaltskanzlei Lex3 in Ried mit der Verwertung der Immobilie betraut. Die "gemischt genutzte Liegenschaft im Rohbau (Gastronomiebetrieb mit Wohnung und Appartements)" kann erworben werden. "Unsere Aufgabe ist, alles zu verkaufen, was einen Wert hat, und die Beträge dann je nach Höhe der Forderungen an die Gläubiger zu verteilen", sagt Tremel im OÖN-Gespräch. Am 21. März gab es eine Begehung der Immobilie für die Erstellung der Gutachten.
Anfragen aus der Baubranche
Angebote können bis zum 31. Mai abgegeben werden, das Mindestgebot liegt derzeit bei 300.000 Euro. "Es gibt schon mehrere Interessenten. Die Lage ist grundsätzlich attraktiv. Es gibt auch Anfragen aus der Baubranche, diese Firmen könnten die Fertigstellung natürlich günstiger abwickeln und anschließend mit Gewinn verkaufen. Wir sind uns ganz sicher, dass wir einen Käufer für die Immobilie finden werden", sagt Tremel.
Für einen möglichen Käufer gibt es aber durchaus Einschränkungen. Das Gebäude hat die Sonderwidmung Gastronomie, daher muss dort ein Wirtshausbetrieb stattfinden. Wer also beispielsweise auf der Suche nach einem Haus am See in idyllischer Lage ist, hat Pech gehabt. Die Seeklause wurde 1976 als Gasthaus gebaut, 2020 wurde vom Käufer mit der Generalsanierung begonnen. Der Fertigstellungsgrad der Immobilie liegt laut Gutachten bei 46,1 Prozent.
Der Baukreditrahmen, der ausgeschöpft wurde, lag bei fast einer Million Euro. Darin ist der Kaufpreis des in Insolvenz geratenen Investors von 290.000 Euro inkludiert. Die Sachverständigen schätzen den Wert der Seeklause laut Tremel grundsätzlich auf rund 500.000 Euro.
Detaillierte Informationen über das im Rahmen des Konkursverfahrens erstellte Gutachten gibt es unter lex3.at/seeklause.