Wie Musikkapellen durch die Corona-Krise kommen
INNVIERTEL. Gemeinsame Proben, Auftritte, Konzerte – derzeit steht die gesamte Blasmusikszene still. Doch in der Krise werden viele Musikkapellen kreativ.
Lukrativ sind die letzten Tage des Jahres normalerweise für die Musikkapellen im Innviertel. Heuer aber sind sie weder lukrativ noch launig: Das Neujahranblasen fällt aus. Es ist ein Punkt im Kalender, der 2020 wie so viele andere coronabedingt gestrichen werden muss. Für viele Blasmusikkapellen bedeutet gerade die Absage des Neujahranblasens den Ausfall ihrer Haupteinnahmequelle. Eine weitere Herausforderung, die die Musiker im Innviertel meistern müssen.
Denn gemeinsame Proben, Auftritte und Konzertwertungen wurden schon vor Monaten von Einzelunterricht, virtuellen Weiterbildungen und Soloeinheiten im eigenen Wohnzimmer abgelöst. Das hohe Niveau des gemeinsamen Spiels trotz mangelnder Proben zu halten, sei eine der schwersten Aufgaben der Blasmusikkapellen im Land.
Nicht nur die erfahrenen Musiker, auch der Nachwuchs hat zu kämpfen. "Bei vielen, großteils kleinen Kindern muss man wieder ganz von vorne anfangen und auch bei den älteren Jugendlichen leidet der Lernerfolg und die Qualität nach einem halben bis einem Jahr Stillstand", sagt Braunaus Bezirksjugendreferentin Martina Kohlmann. Doch die Musikkapellen blasen nicht zum Trauermarsch, sondern werden kreativ, drehen Videos, spielen vor Pflegeheimen, versenden Links.
Eine Dauerlösung sei das nicht. "Wir Musiker leben für Auftritte, Konzerte und Wertungen", sagt Kapellmeister des Musikvereins Lohnsburg, Gottfried Reisegger.
Thema der Woche:
Die OÖNachrichten widmen sich in dieser Ausgabe dem Thema Blasmusik. Seit März können die tausenden Musiker im Innviertel nur sehr eingeschränkt proben. Auch das traditionelle Neujahr-anblasen findet 2020 nicht statt. Was das für die Vereine bedeutet und wie kreativ sie angesichts der Coronakrise werden, lesen sie auf hier auf nachrichten.at [OÖNplus]
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Mit den meisten Instrumenten kann man zumindest zu Hause üben und in Form bleiben.
Bei vielen Sportarten oder Sportvereinen ist das aber nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Und dass alle Meisterschaften mitsamt dem Training ausgefallen sind, ist ein Rückschlag für alle und speziell für die Jugendarbeit.
Man kann jetzt viele Bereiche aufzählen, welche durch Corona zurückgeworfen wurden, und mein besonderer Respekt gilt allen, die nicht jammern, sondern die Zeit "anders" nutzen und etwas daraus machen.