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Der Marathon-Mönch

Von Herbert Schorn, 18. Dezember 2018, 00:04 Uhr
Der Marathon-Mönch
Seit 2004 lebt Frater Johnson Arackel in Österreich, seither hat er bereits fünf Marathons absolviert.

LINZ. Frater Johnson von den Barmherzigen Brüdern liebt das Joggen durch Linz "Beim Laufen wird meine Seele frischer", sagt der 40-jährige Mönch aus Indien.

Seit 14 Jahren lebt Johnson Sebastian Arackel als Mönch der Barmherzigen Brüder in Österreich. Doch der Start war für ihn nicht leicht, als er aus dem südindischen Bundesstaat Kerala anreiste. Frater Johnson konnte kein Wort Deutsch, viele Dinge des europäischen Kulturkreises waren ihm ein Rätsel. Wie verhält man sich bei Tisch? Was halten die Österreicher von einem Inder? Was erwidert man, wenn jemand "Danke" sagt? Die Folge: Der junge Mönch fühlte sich einsam und wurde immer introvertierter.

Schnellster Marathon in Graz

Doch Frater Johnson fand einen ungewöhnlichen Weg, sich in Österreich zurechtzufinden: das Laufen. "Beim Joggen kommt man mit vielen Menschen in Kontakt. Es hat mir geholfen, meine Angst zu überwinden." Noch heute hat der 40-Jährige das Bild vor Augen, als er in Wien, seiner ersten Station in Österreich, die Prater Hauptallee hinunterlief. "Da sind so viele Menschen aus allen Kulturen unterwegs. Da wurde mir bewusst, dass alle Menschen gleich sind."

Mittlerweile hat der Mönch zahlreiche Wettkämpfe, darunter fünf Marathons absolviert. Den schnellsten lief er in einer Zeit von 3:24:39 Stunden in Graz. "Ich bin Inder und habe kurze Beine. Dafür ist diese Zeit gar nicht schlecht", sagt er und lacht. Laufen gibt ihm nicht nur Selbstbewusstsein und Entspannung – es ist für ihn ein Gebet mit dem ganzen Körper: "Da wird meine Seele frischer."

Ordensmann war Frater Johnson bereits zu Hause im katholisch geprägten indischen Bundesstaat Kerala. Zuvor hatte er eine Ausbildung als Textiltechniker gemacht. "Schon als Kind wollte ich Mönch werden. Als ich 20 war, starb meine Mutter. Da begann ich über das Leben nachzudenken." Er wurde Mönch bei den Barmherzigen Brüdern, die auf die Pflege von Kranken spezialisiert sind. Kurz danach kam die Einladung von Ordensbrüdern aus Österreich. Seither arbeitete er als Krankenpfleger in Wien und Eisenstadt.

In Linz hat er ein neues Aufgabengebiet: die Berufungspastoral. "Viele kennen die Krankenhäuser der Barmherzigen Brüder, aber nur wenige die Gemeinschaft", sagt er. Das will er nun ändern – und damit vielleicht auch Nachwuchs rekrutieren. "Wir Brüder leben nicht versteckt in einem Kloster, sondern mitten in der Welt." Das Motto des Ordens sei Gastfreundschaft: "Wir sehen unsere Patienten nicht als Nummer oder als Kunden. Sie sind unsere Gäste. Wir versuchen, die Nöte der Gesellschaft zu sehen und ein Stück Menschlichkeit in die Welt zu bringen."

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