Familientreffen mit Mavi Phoenix im Linzer Posthof

Ihr musikalischer Style ist so international wie eigenständig, ihr erfrischendes Electro-Pop-Rap-Gemisch mittlerweile fast schon abendfüllend. Etwas mehr als eine Stunde lang führte Mavi Phoenix Samstagabend im dicht gefüllten Linzer Posthof durch ihren musikalischen Kosmos, ohne – abgesehen vom kleinen Johnny-Cash-Ausflug im Zugabenblock – auf das Material anderer zurückgreifen zu müssen.

Das würde auch nicht zu ihr passen. Zu lange geht sie schon diesen ihren Weg und ist mit ihren gerade einmal 23 Jahren schon erstaunlich weit gekommen. Von Rom bis Los Angeles, von Reykjavik bis Basel begeistert sie auf ihrer ersten eigenen Club-Tour – unterstützt von ihrer dreiköpfigen Band.

Die Linzerin, die vor vier Jahren den "Lautstark"-Wettbewerb gewonnen hatte, kehrte also als Star an den Ort des Geschehens zurück. Ein emotionales Heimspiel, weil inmitten der lautstarken Fans viele Familienmitglieder und Freunde waren.

"Mavi Phoenix is in the house" – voll Selbstbewusstsein und ohne Attitüden kam die 23-Jährige auf die Bühne, überzeugt von sich, ohne überheblich zu wirken, hatte sie auch auf der letzten Station der Österreich-Termine ihr Publikum schnell auf ihrer Seite. Wer zu "Aventura" oder "Prime" nicht tanzt, von "Trends" nicht mitgerissen wird, bei "Ibiza" nicht den Flow der Musik in sich aufnimmt und von "Love Longtime" nicht berührt wird, dem muss man ein gewisses Gefühlsmanko attestieren.

Mavi Phoenix trifft mit ihren Kompositionen den Zeitgeist, ohne ihm nachzuspüren. Und sie besitzt das Talent, ihren Sound, ihre Songs ständig weiterzuentwickeln. Der tosende Applaus in Linz war der richtige Lohn dafür.

Fazit: Mavi Phoenix verfügt in ihrer Musik über Coolness, Ausdruck und Tiefe. Reife Leistung.