"In Linz hätte es heuer doppelt so viel regnen müssen"
LINZ. Der Sommer 2018 war in Linz der trockenste der Messgeschichte – Das Grundwasser in Pichling ist auf historischem Tiefstand.
Das Warten hat kein Ende. Auch in dieser Woche erreichte kein Tropfen Regen die trockenen Linzer Böden. Nur 247 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fielen in der Stadt Linz im laufenden Jahr. "Das sind 55 Prozent weniger als im langjährigen Durchschnitt. In Linz hätte es in diesem Zeitraum also doppelt so viel regnen müssen", sagt Klaus Kaiser, Sachgebietsleiter des Hydrographischen Dienstes in Oberösterreich.
Bleibt der Niederschlag weiter aus, erreicht das Grundwasser in Linz einen historischen Tiefstand. "In Pichling ist das bereits passiert. Unsere Messstation nahe dem See zeigte noch nie weniger an", sagt Kaiser.
Gemessen werde immerhin schon seit den 1960er Jahren. Für die öffentliche Wasserversorgung sieht Kaiser durch die Trockenheit (noch) kein Problem, treffen könnte es Bürger mit privaten Brunnen. "Wenn es so weitergeht, wird man auch in Linz langsam anfangen müssen, Wasser zu sparen."
34 Tropennächte in LInz
Dann seien auch Versorgungseinsätze der Feuerwehr denkbar. Wie in Kleinraming (Bezirk Steyr-Land): Dort mussten die Einsatzkräfte ausrücken, um ein Wohnhaus mit Wasser zu versorgen. Der Brunnen war versiegt, er wurde mit 8000 Litern Wasser notversorgt. 3245 solcher Versorgungseinsätze registrierte das Landesfeuerwehrkommando im laufenden Jahr. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 waren es nur 2044.
Hoffnung auf anhaltenden Regen gibt es zwar, sehr groß ist sie aber nicht. Denn der Herbst sei in Linz prinzipiell keine feuchte Zeit. "Im Regelfall sind Oktober und November Monate mit sehr wenig Niederschlag. Sollte dann auch der Winter kalt werden, der Boden gefrieren und kein Wasser aufnehmen können, sieht es nicht sehr gut aus", sagt Kaiser.
Das Jahr 2018 war generell ein besonderes. Im Sommer jagte ein Temperaturrekord den nächsten. Deshalb verwundert es kaum, dass es auch in Linz die bisher höchste Anzahl an Sommertagen gab. 101 Mal wurde eine Temperatur mit 25 Grad oder mehr gemessen.
Doch die Sonne ließ es nicht nur sehr warm, sondern auch tropisch heiß werden. Als Tropentage gelten solche mit über 30 Grad, davon wurden in Linz heuer 34 gemessen. Dieser Sommer gilt als trockenster seit Beginn der Messaufzeichnungen, mit der niedrigsten Niederschlagsmenge der vergangenen 44 Jahre. Ein durchschnittlicher Sommer hat 56 Sommertage und eine Niederschlagsmenge von 492 Litern pro Quadratmeter.
"Klimakrise in Linz"
Die Klimakrise sei somit auch in Linz angekommen, so Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne): "Das Problem ist mittlerweile kein abstraktes mehr, die Auswirkungen sind für jeden deutlich spürbar. Deshalb besteht dringender Handlungsbedarf", sagt Schobesberger und kritisiert ihre Stadtregierungskollegen, die grüne Vorschläge für Hitzeschutz-Maßnahmen weiter blockieren würden.
Etwa den Ausbau von Grünflächen, die als natürliche Klimaanlagen fungieren. So würde eine grüne Wand mit einer Fläche von 850 Quadratmetern, auf Dächern oder an Fassaden platziert, so gut kühlen wie 75 Klimageräte, die acht Stunden lang laufen. Zum Vorbild nimmt sich Schobesberger die Stadt Wien, die einen Strategieplan gegen Hitzeinseln in der Stadt erstellt hat. (geg, lila)
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Es ist höchste Zeit, dass sich für Stadt auf den Klimawandel vorbereitet.
Der wird uns die nächsten Jahre in einer Weise treffen die sich die meisten nicht vorstellen können.
Dagegen tun kann linz, selbst wenn es wollte, wenig, aber strategielos die Stadt ins Verderben zu schicken ist schon absurd.
Wir haben wohl noch ein paar Jahre in relativem Wohlstand, wenn wir die nicht nutzen, können wir zusperren.
Klingt hart, ist es auch.
Der unbeachtete Klimwandel, eine verstörende Wahrheit, wir glauben nicht, was wir wissen, weil wir nicht wollen.
Und nur zu wissen, was man nicht will, wie es die Politik aktuell exerziert, führt im Leben nicht weiter und die Gesellschaft ins Verderben.
Ich geb der Frau Schobesberger ganz recht und es wäre auch wirklich an der Zeit das wir begreifen wie sehr wir doch schon fähig sind in natürliche Systeme im Guten oder im Schlechten einzugreifen.
Sofort mal mit dem beginnen was am wenigsten nötig ist. Weg mit den scheissenden beissenden bazillentragenden CO2 Bomben HUND.
Na du host an festen poscher!
Hast recht! wir verzichten besser aufs Heizen und aufs Auto bevor wir auf Hunde verzichten, denn die brauchen wir ganz dringend.
Hätte hätte, seid wann kann man die Natur regeln? Es regnet, hagelt schneit wann es will und nicht wann wir es wollen.
Naja, schon - Thema Industrieschnee ! die Linzer Industrie baut sich ihre Schneewolken selber.
Das Kleinklima lässt sich gestalten. Naturflächen verdunsten Wasser und kühlen die Umgebung. Im Schatten der Bäume ist es merklich kühler.
Der Linzer Hauptplatz hat ein Wüstenklima und sieht auch wüst aus.