Land setzt Maturaprojekt um: Schüler entschärfen Unfallhäufungsstelle
LINZ, NEUKIRCHEN/ENKNACH. Zwei Absolventen der Linzer HTL Bau & Design lieferten umsetzungsreifen 3D-Bauplan.
Zwei Jahre nachdem die beiden Schüler der Linzer HTL Bau & Design, Christoph Engleder und Patrick Hofer, dem Land Oberösterreich mit ihrem Maturaprojekt einen umsetzungsreifen Bauplan für die Entschärfung der Kreuzung Lamprechtshausener Straße (B156) und Lachforster Straße in Neukirchen an der Enknach (Bez. Braunau) lieferten, folgt nun im Sommer der Baustart zu dem 600.000 Euro teuren Projekt.
"Das freut mich sehr, dass das Land jetzt unseren Plan umsetzt", sagt der 21-jährige Engleder, der vom Baustart im Gespräch mit den OÖN erfahren hat. Der junge Mann aus St. Gotthard im Mühlviertel und sein bester Schulfreund Patrick Hofer (21) aus Kirchschlag investierten 300 Arbeitsstunden in ihr Maturaprojekt.
Lehrer fädelte Kooperation ein
Dafür sind sie auch in die eineinhalb Autostunden entfernte Innviertler Gemeinde Neukirchen gefahren, um die Unfallhäufungsstelle mit modernster 3D-Technologie zu vermessen, den Verkehr zu zählen und einen Plan in der Trassierungssoftware "ProVI" zu zeichnen. "Wir sollten an der Gefahrenstelle nach einer optimalen Lösung für das sichere Linksabbiegen auf die Lachforster Straße suchen, ohne dabei viel Grund zu verbauen – das war die Aufgabenstellung des Landes", sagt Engleder, der jetzt Bauingenieurswesen an der Technischen Universität (TU) Wien studiert. Zustande gekommen ist die Kooperation zwischen HTL und Land über Vermittlung des Lehrers der beiden Mühlviertler, Markus Pirngruber. Er arbeitet neben dem Unterrichten bei einem Verkehrsplanungsbüro und fädelte den Kontakt zu Otmar Stadler von der Landesabteilung Straßenerhaltung ein. Einer der vielen Knackpunkte war der spitze Winkel für den neuen Linksabbiegestreifen und die Planung der drei Verkehrsinseln, die Fußgängern und Radfahrern das sichere Überqueren der Bundesstraße ermöglichen wird.
Sie wird von täglich mehr als 9000 Fahrzeugen frequentiert. Rund 1000 Lkw passieren die Kreuzung, weshalb die Schüler stärkere Tragschichten für den Straßenbau vorsahen.
Die Königsdisziplin des Bauens
Die beiden Mühlviertler hätten enorm profitiert von der Kooperation. "Alles, was wir in der Schule gelernt haben, konnten wir in der Praxis anwenden", sagt Hofer. Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FP) freut sich, dass die Sicherheit im Straßenverkehr Thema in den technischen Schulen ist. "So sorgen engagierte Köpfe von heute für die Verkehrssicherheit von morgen."
Derzeit studiert der ehrenamtliche Rettungssanitäter Hofer wie Engleder Bauingenieurswesen, allerdings an der TU Graz, und will künftig Zugtrassen planen. Seinen besten Freund zieht es in den Tunnelbau. "Das ist die Königsdisziplin des Bauwesens", sagt Engleder.
Tolle und gscheite Burschen, bravo! Da sieht man wieder, dass unsere jungen Leute sehr tüchtig sind, wenn sie Sinnhaftes vorhaben!
Vorschlag:
Wenn die beiden ab Herbst an der TU Graz studieren, wäre es abgebracht, wenn sie als Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung ihrer tollen Leistung vom Land einen monatlichen Wohn- und Fahrkostenzuschuss bekämen.
Ja genau, und mit Photo davon mit dem Landesregierer in der Zeitung, der das "veranlasst" hat. Und mit der unvermeidlichen Parteischmier dazu.
ohne politischer Stempel geht gar nichts, das zieht sich durch und durch...