Aufregung in Linzer GWG-Siedlung: Wohnungen leer, Parkplätze besetzt
LINZ. Bewohner der Karl-Steiger-Straße vermuten "faules Geschäft" – GWG: "Alles ist rechtens".
Es ist seit Wochen schon ein Aufreger unter den Bewohnern in der Karl-Steiger-Straße im Süden von Linz. Der Auslöser: Die GWG habe offensichtlich drei Wohnungen in der Anlage an eine Firma vermietet. Was bei der Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz auch gar nicht bestritten wird, wenngleich man dort die Angelegenheit ganz anders sieht.
Was ist geschehen? Einige Bewohner der Wohnanlage hatten einen Verdacht. Dass nämlich die Vermietung von drei Wohnungen in ihrer Nachbarschaft nur einen Zweck hätte: drei Parkplätze für Firmenautos zu haben, zu denen es sonst keinen Zugang geben würde.
Denn die Parkplätze sind nur durch einen Schranken für Nicht-Berechtigte gesperrt, wie mehrere Bewohner der Anlage den OÖN auch bestätigt haben. Jeder Mieter einer Wohnung bekommt einen Schlüssel. In diesem Fall sind es drei. Die auch genutzt werden, womit die Aufregung ihren Lauf nahm. Denn das Ganze wäre wohl gar nicht so schnell aufgefallen, würden die Autos nicht klar erkennbar sein. Zwar war schon von manchen erkannt worden, dass da immer wieder die gleichen Autos über einen längeren Zeitraum "unbewegt" auf den immer gleichen Abstellplätzen stehen würden, doch war es erst der Schriftzug auf den drei abgestellten Autos, der die Anrainer misstrauisch werden ließ.
Diese Aufschrift wies ihnen auch den Weg zum "Mehrfach Therapeutischen Zentrum" (MTZ) in der nahen Dauphinestraße.
Mietverträge bestätigt
Bald wussten mehrere Bewohner auch, dass man beim MTZ auf gültige Mietverträge mit der GWG hinwies. "Wir haben einfach nachgefragt", sagt ein Anrainer zu den OÖN. Und er erhielt – wie andere auch – die Antwort, dass das MTZ bestehende Mietverträge für die Wohnungen habe.
Des bestätigt auch GWG-Direktor Nikolaus Stadler auf OÖN-Anfrage. "Wir haben die drei Wohnungen an das ,Mehrfach Therapeutische Zentrum‘ vermietet." Sie würden Mitarbeitern des Zentrums zur Verfügung gestellt, die Kinder und Jugendliche dort betreuen würden, so Stadler weiter.
Dass sie generell nicht bewohnt wären, wie die Anrainer sagen, konnte der GWG-Direktor nicht bestätigen. Aber er wisse, dass die Betreuer nicht durchgehend in den Wohnungen leben würden, sondern nur während sie Dienst haben. Und dies sei nicht jeden Tag so.
Die Nachbarn verstehen das dennoch nicht. Sie sprechen von einer eigentümlichen Vorgangsweise, wenn in Linz von Wohnungsnot gesprochen werde und dann "Wohnungen einfach so vergeben" würden.
"Keine Gemeinnützigen"
Einfach so werde in der GWG keine Wohnung vergeben, kontert Stadler auf diesen Vorwurf. In diesem Fall handle es sich auch um keine gemeinnützigen Wohnungen mehr. Generell komme es schon auch vor, dass GWG-Wohnungen kurzzeitig an Firmen vermietet werden, allerdings handle es sich dabei um zwei, drei Monate in einer Übergangszeit, so der GWG-Direktor. Im Fall der drei Wohnungen in der Karl-Steiger-Straße sei es aber anderes. Dass die Dienstautos auf den Parkplätzen der Wohnanlage stehen, führt aber dazu, dass Mitarbeiter damit fahren. Und die müssen nicht automatisch die Wohnungen nutzen.
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Das sind aber eigenwillige Vorgänge im Dunstkreis der SPÖ.