Eine WM der anderen Art: Trauner HAK-Schüler sind im Wettkampfmodus
TRAUN: Bei der Wirtschaftsmesse kooperieren Jugendliche mit Unternehmen wie Spar oder Deloitte - am 15. Februar steigt der große Präsentationstag.
Die Vorbereitungen sind im Laufen, die Nervosität steigt: der große Wettkampftag in der HAK Traun rückt immer näher. Am 15. Februar geht die zweite Auflage der Trauner Wirtschaftsmesse (WM) über die Bühne. Das Format – das im Schuljahr 2021/22 seine Premiere feierte – zielt darauf ab, den Schülern praxisnah Wirtschaftswissen zu vermitteln.
Dafür kooperieren insgesamt zehn Klassen mit „realen“ Unternehmen: Neben Fronius und dem Autohaus Wipplinger sind etwa auch Hainzl Industriesysteme und dm mit an Bord.
„Wir wollen unbedingt gewinnen“, ist der Ehrgeiz nicht nur bei Zweitklasslerin Jasmin Degen (Team Spar) groß. Der sportliche Wille „die anderen auszustechen“, sei deutlich zu spüren, berichtet Initiator Christian Koblmüller, der sich von den vielen kreativen Ideen der Schüler beeindruckt zeigt.
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Den Firmenvorstellungen sind inhaltlich keine Grenzen gesetzt, erlaubt ist, was gefällt: Neben klassischen Präsentationen erwarten die Juroren Videos genauso wie Quizfragen. Sogar ein Schauspiel ist derzeit in Planung.
„Wir wollen uns abheben“, begründet Leoni Praher, die gemeinsam mit Degen in die 2ck-Klasse geht, diese Entscheidung. Die grobe Idee – ein Verkäufer erklärt einem Kunden, der mit einem Einkaufswagen unterwegs ist, die unterschiedlichen Abteilungen von Spar – steht schon, an den Details wird nun gefeilt. Und quasi ganz nebenbei die Klassengemeinschaft gestärkt: „Jeder bemüht sich, wir sind uns immer schnell einig“, so der Tenor der beiden.
Viel Diskussionsbedarf
Debattiert wird auch in der 2bk viel, hier dauert es – das zeigt die Erfahrung – allerdings manchmal etwas, bis Einigkeit herrscht. Abbruch tut das dem Spaß am Planen allerdings keinen, weiß Leo Kovacevic. Dass mit „richtigen“ Firmen – im Fall seiner Klasse ist es die Unternehmensberatung Deloitte – kooperiert wird, sei „gut und fordernd“. Klarer Anspruch sei, „sich professionell zu verhalten“.
Tamara Hosner-Bajic und ihre Klassenkameraden zählen indes zu den „erfahrenen“ Teilnehmern, die Viertklassler waren bereits bei der ersten WM dabei. Stand damals Raiffeisenbank im Fokus ihrer Präsentation, ist es jetzt die Brauunion. Schon einmal dabei gewesen zu sein, sei ein kleiner Startvorteil: „Wir wissen schon, wer in der Klasse was gut kann und wie wir alles am besten koordinieren.“
Neue und interessante Einblicke
Die Präsentation neben Schularbeiten und Co. vorzubereiten, sei „teilweise anstrengend“, missen will Hosner-Bajic die Erfahrung keinesfalls. „Es ist total interessant, die Unternehmen kennenzulernen“, ist die HAK-Schülerin von der Führung durch die Brauerei in der Tabakfabrik nachhaltig beeindruckt.
Am Präsentationstag (die Preisverleihung folgt am 5. April) werden die Viertklassler nicht nur die Geschichte der Brauunion vorstellen und die Inhaltsstoffe von Bier zum Thema machen, sondern mit einer eigenen Job-Ecke veranschaulichen, welche Jobs und Ausbildungsmöglichkeiten es in „ihrem“ Unternehmen gibt.
Bei Koblmüller ist die Vorfreude schon groß, der kaufmännische Lehrer schätzt an der WM besonders, dass so ein reger Austausch stattfindet. Die Projektarbeit mit diversen Prüfungen zu vereinen, sei nicht einfach, „alles unter einen Hut zu bringen“, gehöre letztlich aber auch zu einem Berufsalltag dazu. Mit der WM sei die ganze Schule auf den Beinen – damit werde die Teamarbeit über die Klasse hinaus gefördert.