FFP2-Maske in Zeitkapsel auf Turm des Linzer Doms
LINZ. Der Turm des Linzer Mariendoms hat seine "Zeitkapsel" wieder: Nachdem die beim Bau 1901 in die Kugel des Turmkreuzes eingelegten Dokumente und Reliquien vor zwei Jahren im Zuge von Sanierungsarbeiten geborgen worden waren, sind sie am Dienstag wieder dort platziert worden.
Ergänzt wurde die Sammlung durch aktuelle Zeitzeugnisse - darunter neben einem 3-D-Druck der Heiligen Familie auch eine FFP2-Maske, die spätere Generationen an die Pandemie erinnern soll.
Als der Turm 1901 fertiggestellt worden war, wurde als letzter Schritt ein Kupferkreuz mit einer Kugel an der Spitze befestigt. Wie seit Jahrhunderten üblich, hat man auch damals in der Messingkugel diverse Dinge deponiert, die an den Bau erinnern oder Unheil von der Kathedrale abwenden sollten. Zum Start der derzeit laufenden Turmrenovierung des Linzer Mariendoms wurde diese "Zeitkapsel" am 14. Mai 2019 aus 130 Metern Höhe geborgen.
In der Kartusche waren u.a. die letzte Ausgabe der Dombau-Zeitung "Ave Maria", ein Exemplar des "Linzer Volksblatts" sowie der "Katholischen Blätter" aus 1901 und Ansichtskarten vom Turmkreuz enthalten. Aber auch einige Reliquien samt Zertifikaten waren vor mehr als 100 Jahren in luftigen Höhen deponiert worden: Laut den Schriftstücken, die ihnen beigelegt waren, ein Stück vom Heiligen Kreuz, ein Knochenstück des Heiligen Cyprianus, je eine Reliquie der Heiligen Paulus, Laurentius, Franz von Assisi, Paulus vom Kreuze, der Heiligen Jungfrauen Theresia und Clara sowie der Heiligen Witwe Monika, ein päpstlich geweihtes Wachsstück mit Asche von Märtyrern (Agnus Dei) und einige kleine geweihte Medaillen.
Video: Drohnenflug bei der spektakulären Kapsel-Einlegung
Nach zwei Jahren ist die Turmhelmsanierung nun abgeschlossen. Auf den Tag genau 120 Jahre nach der Erstbestückung wurde am Dienstag die Kugel des Turmkreuzes wieder befüllt. Bischof Manfred Scheuer brachte persönlich die Kupfer-Kartuschen auf den obersten Steinbalkon des Mariendoms. Die letzten 20 der insgesamt 130 Höhenmeter übernahm dann Andreas Mayerl, Kletterer und Spezialist für gerüstlose Spengler- und Vergolderarbeiten. Er legte die Zeitkapseln in die goldene Kugel unterhalb des Turmkreuzes ein.
All jene Dinge, die bereits bisher in den Kartuschen waren, kommen wieder hinein, zusätzlich aber auch neue Zeitzeugnisse - etwa Tageszeitungen, andere Druckwerke und Urkunden, die von der aktuellen Situation der Diözese Linz berichten, Medaillen, die im kirchlichen Bereich eine wichtige Rolle spielen, oder die Liste der Turmpatinnen und -paten sind darunter. Aber auch ein verkleinerter 3-D-Druck der Heiligen Familie aus der Krippe im Dom, die aktuell ebenfalls restauriert wird, und eine FFP2-Maske liegen nun in der Turmkreuzkugel. Scheuer betonte anlässlich der Zeremonie, dass es "auch heute wichtig ist, dass der Dom nicht etwas ist, das die Leute von außen betrachten, sondern dass da so etwas wie eine lebendige, innere Beziehung besteht".
Hauptsache es sind auch Dokumente zum den Millionen Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche dabei…
hier wurden offenbar auch drohnen-aufnahmen gemacht und zwar über 120 m höhe in dicht besiedeltem gebiet.
wenn der drohnenpilot hier eine austro-control bewilligung gehabt hat, dann wäre das nur mit einer sehr speziellen drohne möglich gewesen, da aber die bild-qualität eher an eine spielzeugdrohne der untersten kategorie erinnert, dürfte hier ein nicht genehmigter flug stattgefunden haben.
eigentlich eine sauerei...
Und hier werden offenbar Unwahrheiten verbreitet. Eigentlich eine Sauerei…
Selbstverständlich wurden die Drohnenaufnahmen von einem professionellen Unternehmen durchgeführt und selbstverständlich wurden sämtliche Aufstiegs- und Fluggenehmigungen für den Zeitpunkt der Einbringung der Turmkapseln für die CTR-LNZ eingeholt. Kann gerne bei den örtlichen Behörden sowie der austrocontrol nachgefragt werden.
Die Originaldatei hat übrigens eine 4K-Auflösung und ist mehrere Gb groß. Da seh ich die Aufnahmen lieber in etwas schlechterer Qualität und lade nicht Stunden.
Was früher die Pest Maske ist heute die Fp2 Maske....
Vielleicht hätte man auch eine lebendige Beziehung zu sonstigen aktuellen sozialen Ereignissen herstellen sollen, z. B. die Spaltung der Bevölkerung durch die Pandemie oder den Sozialabbau, bzw. das Auseinandertriften der Einkommen.
Man hätte den Inhalt auch um einige Fakten aus der Zeit des Dombaus ergänzen können. Z. B. Abschriften aus dem Sterbebuch in den umliegenden Pfarren oder eine Statistik wieviele Kinder damals wegen ganz schlechter sanitärer Verhältnisse in den Wohnungen der umliegenden Straßen aus dem Leben gerissen wurden, usw.
Wer weiß, ob es in 100 Jahren noch Menschen gibt, die das interessiert?
Und für ein paar Viren wäre sicher auch noch Platz gewesen. Oder?