"Jetzt müssen wir auch liefern"
LINZ. Die Linzer Grünen-Stadträtin Eva Schobesberger über den Aufwind ihrer Partei, die Erwartungen der Bürger und ihr Verhältnis zu Bürgermeister Luger.
Warum sie die guten Werte der Grünen erst gar nicht glauben konnte und eine Zusammenarbeit von Rot und Grün in Linz so gar nicht funktioniert, dazu spricht die Linzer Grünen-Stadträtin Eva Schobesberger im OÖN-Interview.
OÖNachrichten: Was ist mit den Grünen los? In Deutschland haben sie in Umfragen erstmals die CDU/CSU von Platz eins verdrängt und sogar ein grüner Kanzler ist ernsthaft vorstellbar. Was ist denn da passiert?
Eva Schobesberger: Ganz etwas Tolles. Die Klimabewegung spielt eine zentrale Rolle. Was Greta Thunberg in Bewegung gesetzt hat, ist unglaublich. Die Jungen haben erkannt, dass wir in einer Krise stecken. Dass wir schnell etwas tun müssen, weil wir sonst den Planeten gegen die Wand fahren.
Und die Grünen profitieren, ohne viel dazutun zu müssen?
Na, ganz so ist es nicht. Es sind schon wir Grüne, die seit Jahren eine konsequente Klimapolitik machen. Das macht sich jetzt bezahlt. Deshalb wird es den anderen Parteien auch nicht viel nützen, wenn sie sich jetzt dieses Mäntelchen umhängen wollen.
18,9 Prozent – bei der EU-Wahl haben die Grünen in Linz ihr historisch bestes Ergebnis erreicht.
Ja. Das ist alles so super. Vor allem nach dem Debakel, als wir aus dem Nationalrat geflogen sind. Ich habe es zuerst gar nicht glauben können, als ich gesehen habe, dass wir bei der EU-Wahl in meinem Wahlsprengel mit 32,5 Prozent Erster geworden sind. Diese Wahl ist sehr gut gelaufen und jetzt müssen wir auch liefern. Das umsetzen, was sich die Wähler wünschen. Und demütig bleiben. Das Wichtigste ist jetzt, wieder in den Nationalrat zu kommen. Da heißt es rennen, rennen, rennen.
Die Grünen sind im Hoch, die Roten im Tief. Sind die Grünen die neue Sozialdemokratie?
Uns trennt und unterscheidet schon viel. Wir sind keine klassische Arbeiterpartei, sondern aus einer Bürgerbewegung entstanden. Und Umwelt ist bei uns seit jeher das zentrale Thema. Dazu das Soziale. Der Umwelt muss es gut gehen und den Menschen muss es gut gehen. Wir haben mehr anzubieten als die Sozialdemokratie.
Apropos SPÖ. Die Kombination Rot-Grün funktioniert in Linz überhaupt nicht. Das liegt auch am schlechten Verhältnis zwischen Ihnen und Bürgermeister Klaus Luger. Warum ist das so?
Meine Türen waren und sind immer offen. Aber das genügt nicht. Auch der Bürgermeister muss sich bewegen. Davon abgesehen, dass Rot-Grün in Linz keine Mehrheit hat, hatte ich von Anfang an den Eindruck, dass er lieber mit den Freiheitlichen zusammenarbeitet. Und auch als er die De-facto-Koalition mit der FPÖ aufgekündigt hat, kam kein Anruf. Er hat nicht einmal probiert, mit mir zu reden.
Dass Fassadenbegrünungen gegen die Hitze in der Stadt gefördert werden, haben Sie angestoßen. Braucht es nicht mehr? Sollten nicht auch zubetonierte Flächen wie der Martin-Luther-Platz oder der Pfarrplatz aufgerissen und begrünt werden?
Es braucht unbedingt mehr Grün in der Stadt, da muss man sich auch bei zubetonierten Plätzen etwas einfallen lassen. Wir brauchen hier ein Gesamtkonzept. Im Juli-Gemeinderat werde ich auch eine Baumpflanzungsinitiative nach Wiener Vorbild beantragen.
Werden Sie 2021 wieder als Spitzenkandidatin antreten?
Ich habe es schon vor. Aber in welcher Konstellation wir in Linz weitermachen, entscheiden wir nächstes Jahr.
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Zitat: "Dass Fassadenbegrünungen gegen die Hitze in der Stadt gefördert werden, haben Sie angestoßen. Braucht es nicht mehr? Sollten nicht auch zubetonierte Flächen wie der Martin-Luther-Platz oder der Pfarrplatz aufgerissen und begrünt werden?"
Das ist einmal eine sehr gute Idee und Frage von Frau Redakteurin Edlinger. Es wurde hier schon wiederholt von Postern (und anderen) kritisiert, dass die Stadt Linz in den letzten Jahren völlig hirnlos Plätze ohne Bäume gestaltet und alles zugepflastert hat.
Beispiel: Martin Luther Platz, Pfarrplatz, Platz vor dem Nordico. Auf den Beton/Steinwüsten werden dann ein paar Palmen-Töpfe als Tarnung hingestellt.
Soweit ich mich erinnere, meinte BGM Luger, dass diese Gestaltung "urban" sei. Und ausserdem brauche man die Baumlosigkeit wegen diverser Feste und Feiern.
Jetzt kommen die Armleuchtern in der Linzer Stadtpolitik vielleicht drauf, dass die Baumlos-Wüsten weder für Klima, noch für das Wohlfühlen, noch für die Optik passen.
Was Frau SR. Schobesberger so alles liefert/ geliefert hat:
In der Stadt Linz gab es mal den SR Himmelbauer. Dieser hat wirklich einiges geändert und umgesetzt. Nun gibt es schon viele Jahre lang Frau SR Schobesberger. Diese lieferte meines Wissens folgendes: Verleihen von Frauenpreisen. Garteln am Balkon des neuen Rathauses. Bienen propagieren. Sonst: Spüre ich nicht viel.
Die Grünen unter Schobesberger bringen kaum etwas zustande, was der ganzen Linzer Bevölkerung nützt oder für diese spürbar ist. Sie machen es sich deutlich zu einfach in der Stadtpolitik, früher waren sie es gewohnt unter Dobusch ein wenig mitbestimmen zu dürfen, heute sind sie aus dem Bequemlichkeits-Modus noch immer nicht erwacht. Gerda Lenger hat früher einiges probiert, Ursula Roschgar sich immerhin um Aufklärung bei der Aktenaffäre bemüht, was Frau Schobesberger so alles umsetzt oder versucht, weiß ich leider noch immer nicht.
"Und ausserdem brauche man die Baumlosigkeit wegen diverser Feste und Feiern." Sie geben sich die Antwort doch eh selber. Ein Platz ist ein Platz ist ein Platz. Und kein Park.
Man kann, darf und soll auch auf Plätzen Bäume oder Sträucher pflanzen. Das macht die Plätze schöner, schattiger und angenehmer. Man kann diese auch so plazieren, dass sie Feiern/Feste/Events nicht unmöglich machen oder verhindern. Man muss nur wollen.
Dass ein Platz kein Park ist, ist eh klar, das behauptet auch keiner.
Definieren Sie "man"? Ja, ich weiß. Jetzt sagens gleich: die Stadt Linz. Oder besser gesagt "die Armleuchter", wie Sie sich ausdrücken zu belieben. Ist aber ein Irrtum. Die Gestaltung der genannten Plätze wurde in enger Abstimmung der Wünsche der Anrainer erstellt. Und jetzt nehmen wir mal als Beispiel den Martin-Luther-Platz. Warum glauben Sie, wollte die Evangelische Kirche das so? Könnte es womöglich damit zu tun haben, dass diese die Demütung durch das habsburgisch-katholische "Toleranzpatent" ihre Kirche nicht an der Landstraße errichten zu dürfen, nach Jahhunderten endlich etwas ausgleichen wollte und ihr Gotteshaus und damit sich selbst wenigstens vollständig und unverstellt präsentieren möchte? Hmmm?
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Eure Redakteure haben das etwa noch nicht mitgekriegt?
Manipulierte Kinder gegen manipulierte Gläubige, die einen neuen Messias haben?
Wobei - für Klimaschutz, Umweltschutz habe ich sehr viel übrig. Allerdings Wasser predigen und Wein trinken (Privat-Jets, Containerschiffe, Kreuzfahrtschiffe, Flugfernreisen etc.), davon halte ich nix. Womit ich der Greta nix unterstellen will, das Mädel meint sicher alles so, wie sie es sagt und tut.
Und wenn sich die Grünen endlich auf ihre ureigensten Beweggründe beim Gründen der Partei wieder besinnen, dann kann auch bei uns wirklich wieder was aus denen werden.
Umwelt, Klima, Gleichberechtigung von Mann und Frau.
Es ist eine Chance,
welche die Grünen jetzt nicht verspielen dürfen.
Liefern - das neue Zauberwort seit dem Pizzalieferanten. Was liefern denn die GrünInnen nun, Eis oder Spritzwein?
Denn Antworten auf die Sorgen und Fragen haben sie ja keine.