Zu teuer: Tarifdebatte um Linzer Radverleih
LINZ. Er ist noch gar nicht richtig angelaufen, da ist schon eine Preisdebatte über den Linzer Radverleih im Gange. Die ÖVP will günstigere Tarife.
Wer innerstädtisch den Umstieg auf das Fahrrad propagiert, muss echte Anreize schaffen. Aus der Sicht der Volkspartei finden sich diese Anreize nicht im Tarifmodell für den Radverleih, der seit wenigen Wochen mit mehr als 200 Fahrrädern angeboten wird und im Endausbau 400 Räder an 40 Verleihstationen im Zentrum von Linz „serviert“.
Woran stoßen sich die Kritiker? Das Tarifmodell widerspreche den Erwartungen an Kundenfreundlichkeit. Die Gratis-Halbestunde gelte nur für die erste Fahrt pro Tag und für jede weitere Viertelstunde werde ein Euro verrechnet. „Im Städtevergleich hat Linz damit einen sehr teuren Fahrradverleih“, erneuert VP-Klubobfrau Elisabeth Manhal die Kritik am Verleihmodell.
Nun soll sich der Gemeinderat am 8. April erneut damit beschäftigen. Ein Antrag der Volkspartei geht in die Richtung, dass der zuständige Vizebürgermeister Markus Hein (FP) mit dem Anbieter, dem Gutenberg Werbering und seiner „City Bike Linz GmbH“, verhandeln soll, um das Tarifmodell zu optimieren, wie es heißt.
Statt „hohen Tarifen und wenig Fahrten“ solle es „niedrige Tarife mit vielen Fahrten“ geben, lautet das Argument. Und zudem geht es auch um die Standorte der Verleihstationen, denn die Räder sollten dort bereit stehen, wo viele junge Menschen sind. Das wäre etwa die Uni, die FH oder die Tabakfabrik.
Die Preise macht nicht die Stadt, die Preise macht der Anbieter, hatte der angesprochene Vizebürgermeister Hein zuletzt immer wieder erklärt. Zudem hätten Erfahrungen in anderen Städten gezeigt, dass die meisten Fahrten mit den Leihrädern weniger als eine halbe Stunde dauern würden und daher sowieso gratis wären.
Was aber zumindest in Wien anders als in Linz ist: Während hier die halbe Stunde nur bei der ersten Fahrt pro Tag kostenlos ist, ist es in Wien jede Fahrt, die unter 30 Minuten liegt.
Die Auswahl der Standorte für die Stationen ist ja komplett unnötig. Nicht einmal am Hauptbahnhof haben sie es geschafft eine Station zu errichten. Stationen sollten am ÖPNV-Verkehrsknotenpunkte, Radwegen und Attraktionen bzw. wichtigen Standorten (Kultur, Freizeit) liegen.
Beispielszenario wäre mit einem Rad von der Bim-Endhaltestelle zu einem Unigebäude oder zu Pichlinger-/Pleschingersee. Oder von einer Bimhaltestelle zum Posthof.
Und preislich ist es auch zu teuer. 15€ am Tag bzw. 1€ pro 15min ist sehr happig wenn man bedenkt dass man ein günstiges neues Rad schon ab 100€ bekommt. Sinnvoll wäre es gewesen ein Kombiticket anzubieten (z.b. 24h ÖPNV & Rad) um 10€.
Warum wird ständig Linz mit Wien verglichen? Dass Wien ein bisserl sehr viel größer ist und damit ebenso die Distanzen wie die Zahl der Nutzer, sollte eigentlich logisch sein. Dass ausgerechnet die Autopendler-Lobby ÖVP ihren Sinn fürs Radfahrer entdeckt hat, ist auch nicht glaubwürdig. Ich vermute eher ein Revanchefoul von Baier an Hein wegen der Baumpflanzungen.
Ich finde die Preise fair. Die erste halbe h ist frei und dann kostet jede weitere Viertelstunde 1€ - max. 15€ pro Tag. Die meisten Fahrten werden sowieso nur kurz sein, also kostenlos.
Hier findet man gute Infos zu den Leihrädern: https://www.citybikelinz.at/preise
Beachtlich, wie viele Stationen es schon gibt. Das ist eine echt gute Umsetzung!
ich finde die Preise durchaus ok.
Zudem die erste halbe Stunde gratis ist.
Und- wer fährt tatsächlich mehr als eine bis 1,5 Stunden mit dem Leihrad? Ist wohl eher die Minderheit.
Ist auch eher für Kurzstrecken gedacht.
Jemand, der/die wirklich viel fährt nimmt in der Regel sein EIGENES Fahrrad, oder nicht?
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Und: Das ist Privat finanziert. Frau Manhal VP: Kritisieren alleine ist zu wenig. Zeigen Sie doch ob Sie ein günstigeres Modell - privat finanziert- auf die Beine stellen können?
Es riecht hier schon wieder nach Wahlkampf (Wahljahr in OÖ).
Mehr Privat weniger Staat liebe ÖVP, schon alles vergessen?
Doppelstandard? Die ÖVP will einfach überall Wähler fischen und ist nicht ernst zu nehmen.
Konkurrenz belebt das Geschäft.
Die VP kann es ja besser machen und ein der Partei nahestendes Unternehmen ein alternatives Modell ausarbeiten lassen...
Was nix kostet, ist nix wert.
Ob sich das bei den Hürdenradwege in Linz rentiert?😉
über die Nibelungen Brücke zu fahren ist ja schon gefährlich👎
15 Minuten um 1€, da ist eine Kurzparkzone ja ein Schnäppchen dagegen.
Radfahren ersetzt nicht nur die Kurzparkzone, sondern auch die Emissionen und Kosten des Autos. Und eine erste halbe Stunde frei gibt es dort auch nicht.
Die Linzer ÖVP stimmt bei allen Beschlüssen mit, meckert aber in der Folge substanzlos herum. Einfach so, damit sie irgendwas tun. Wo die Peinlichkeit einen Fixplatz hat. Und wenn schon dann 45 Minuten um 1 Euro. Hat da der Blümel mitgerechnet?