Reisecker: "Bei Entschädigung gibt es Unschärfen"
MÜHLVIERTEL. Auch in der Landwirtschaftskammer weiß man um die Unzufriedenheit mit der Treffsicherheit der Dürre-Entschädigung des Bundes.
LK-Präsident Franz Reisecker räumt ein, dass es natürlich Unschärfen gebe. Grundlage für die Auszahlung der Bundesunterstützung dienen wie berichtet Wetterdaten, die aus Messungen und Berechnungen gewonnen werden. Teilweise kommen da für benachbarte Katastralgemeinden recht unterschiedliche Zahlen heraus: "Wir haben für ganz Österreich 20 Millionen Euro zur Verfügung. Die Parameter für die Förderung wurden so gewählt, dass wir mit diesem Betrag auch auskommen", erklärt Reisecker. Natürlich verstehe er den Ärger mancher Bauern, die nicht einsehen, dass es in einer Katastralgemeinde Anspruch auf Unterstützung gibt und in der benachbarten nicht. "Die Treffsicherheit ist ein Problem, das gebe ich zu. Teilweise gibt es einzelne ,Inseln‘, die aus der Förderung herausfallen", sagt er. Die bundeseinheitlichen Richtlinien könne man deswegen aber nicht ändern. Für die Zukunft sei allerdings angestrebt, dass das Modell verbessert wird und nicht nur das Niederschlagsdefizit im Vergleich zum Zehnjahresdurchschnitt gesehen wird, sondern auch absolute Zahlen berücksichtigt werden: "Davon profitieren Regionen, in denen es an sich schon trocken ist", sagt er. Denn diese seien in der aktuellen Berechnung tatsächlich tendenziell benachteiligt. Außerdem werde geprüft, ob es schon heuer für gewisse "Hotspots" andere Lösungen gibt: "Da will ich aber noch nicht zu viel Hoffnung schüren."
Die Zukunft für die Abgeltung von Dürreausfällen sieht der LK-Präsident dennoch in Versicherungen: "Schon heuer deckt die Versicherung größere Gebiete ab als das Dürrepaket des Bundes. In diesem Bereich wird das Angebot auch laufend verbessert. Auch in der Ermittlung der Regendaten sieht Reisecker noch Potenzial. "Ein Thema werden wir aber immer haben: Es wird bei jedem Modell Grenzfälle geben."