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Zum Schulstart kommt in Rohrbach kein Schulbus

03. September 2018, 12:26 Uhr
Kein Schulbus
Zum Schulbeginn wissen Rohrbachs Kinder nicht, wie sie zur Schule kommen. (OÖN) Bild: OÖN

„Wir wissen nicht, wie wir 238 Kinder transportieren sollen“

ROHRBACH-BERG. Einen holprigen Schulstart gibt es nächste Woche in Rohrbach-Berg. Die Gemeinde weiß nicht, wie sie 238 Kinder transportieren soll. Obwohl man händeringend nach einer Lösung sucht, findet man keinen Schulbus-Unternehmer. Betroffen sind auch 50 Kinder mit Beeinträchtigung aus dem ganzen Bezirk. Schon im Februar teilte das örtliche Busunternehmen mit, dass der Betrieb eingestellt wird. Der Familienbetrieb schließt unter anderem aus gesundheitlichen Gründen.

Eine Ausschreibung durch das Finanzamt folgte: „Uns wurde immer gesagt, dass wir uns keine Sorgen machen müssen, da normalerweise genügend Angebote kommen würden“, sagt Rohrbach-Bergs Bürgermeister Andreas Lindorfer (VP), der schon Anfang März eine erste Besprechung mit der Landes-Finanzdirektion angeregt hatte. „Wir wollten natürlich auch mit der Ausschreibung für den Kindergarten-Transport noch warten, weil es sinnvoll ist, wenn ein Unternehmen Schüler und Kindergartenkinder transportiert. „Seit Juni fragen wir wöchentlich an, ob es schon eine Lösung gibt“, sagt Lindorfer. Anfang August kam dann das böse Erwachen: „Uns wurde mitgeteilt, dass es keine Angebote gibt, und dass wir als Schulerhalter für den Transport zuständig sind. Seither laufen wir um eine Lösung“, sagt er.

Hauptproblem seien die niedrigen Tarife und die Tatsache, dass die Unternehmen auch keine Chauffeure bekommen oder sich schlichtweg kein Personal lesten können. „Um diesen Preis bekommen wir niemanden. Wir müssten einen sechsstelligen Betrag aus dem Budget zuschießen“, sagt er. Dies würde natürlich auch für andere Unternehmen und Gemeinden Vorbildwirkung haben und sei schon alleine deswegen nicht zielführend.

238 Kinder betroffen

Betroffen sind etwa 190 Schüler. „Da sind auch schon etwa 50 Kinder mit Beeinträchtigung dazugerechnet, die aus dem ganzen Bezirk nach Rohrbach-Berg kommen“, sagt der Bürgermeister. Auch 48 Kindergartenkinder stehen seit dieser Woche ohne Bus da. „Wir sind noch mit einigen Unternehmern in Verbindung und hoffen auf eine Lösung. Für die erste Schulwoche sehe ich aber schwarz“, befürchtet Lindorfer.

Datenschutz hemmt Planung

Dazu kommt, dass auch die Planung nicht leicht ist, weil es keine genauen Schülerlisten gibt. „Hier schlägt der Datenschutz zu. Wir bekommen einfach keine genauen Listen“, kritisiert der Stadtchef. Seitens des Finanzamtes wurde der Gemeinde mitgeteilt, dass es ohnehin keinen Rechtsanspruch auf einen Schülertransport gebe. Rein gesetzlich reiche es, wenn die Gemeinde mitteilt, dass es eben keinen Transport gibt. Das ist Lindorfer freilich zu wenig: „Vielleicht bringen wir jetzt eine Übergangslösung bis Dezember zusammen, aber das ist alles noch in der Schwebe“.

Familienbetriebe am Limit

Kleinere Busunternehmen rund um Rohrbach würden zwar durchaus gerne zusätzliche Strecken übernehmen, viele sind aber mit Fahrzeugen und Personal am Limit. Einen zusätzlichen Bus anzuschaffen, ohne zu wissen, wie es weitergeht ist deshalb unmöglich. Auch personell ist die Lage kompliziert, weil viele Unternehmen im Familienverband fahren und kein fremdes Personal beschäftigen. „Schon der erste Chauffeur den ich anstelle, geht unheimlich ins Geld. das zahlt sich hinten und vorne nicht aus“, sagt ein Unternehmer aus dem Rohrbacher Umland. (fell)

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10  Kommentare
10  Kommentare
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betterthantherest (36.522 Kommentare)
am 03.09.2018 21:52

Wenn der Schulbus nicht mehr kommt fällt es auf.
Weniger auffällig und dennoch Tatsache: Eine Vielzahl an (Bau-)projekten der öffentlichen Hand konnten nicht umgesetzt werden, weil niemand angeboten hat.
Das mag unter anderem am Bürokratiedschungel, an den Auflagen und an der Zahlungsmoral der potentiellen Auftraggeber liegen.
Das tut sich halt nicht mehr jeder an.

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 03.09.2018 12:31

Das Hauptproblem ist die DSVGO Danke Herr Schrems !!

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marchei (4.377 Kommentare)
am 03.09.2018 12:39

Themaverfehlung!
Denn die Datenschutzverordnung ist sicher nicht das Hauptthema...

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oblio (25.086 Kommentare)
am 03.09.2018 14:01

Die Gewinnspanne ist zu klein?
Die Logistik ist zu schwer?

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jago (57.723 Kommentare)
am 03.09.2018 18:17

Die TARA ist zu groß

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jago (57.723 Kommentare)
am 03.09.2018 18:15

"sicher nicht" grinsen

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ElimGarak (10.772 Kommentare)
am 03.09.2018 12:41

Die Bundesregierung hat doch ohnehin bei der Einführung der DSGVO verlautbart dass sich Behörden nicht an DSGVO halten müsste, bei Übertretungen gäbe es keine Verfolgung!

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jago (57.723 Kommentare)
am 03.09.2018 18:14

Aber die Schnittstelle von der Behörde zu den schnöden Busunternehmen ist es, die den Datenschutz rabiat werden lässt.

Da könnte ja ein Busunternehmer Werbung mit machen. FÜRCH TER LICH!

Anständig ist doch nur der Staatsapparat, und sogar der nur mit seinen Geheimdiensten! ! !

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franz.rohrauer (1.194 Kommentare)
am 03.09.2018 16:11

1) so sehr ich Herrn Schrems schätze: die DSGVO ist meines Wissens definitiv nicht auf seinem Mist gewachsen
2) die Datenschutz-Grundverordnung hat schon ihren Sinn. Sie hier als Ursache für Planungsmängel anzuführen ist schlichtweg falsch:
2.1) man kennt ziemlich genau die Einwohner- und Schülerzahlen sowie die Kindergarten-Anmeldungen je Siedlung
2.2) von Schulen und Kindergarten lassen sich sicherlich die für die Ausschreibung erforderlichen Zahlen erstellen und an die Gemeinde weiterleiten
2.3) man hat die Zahlen aus dem vergangenen Schuljahr. Daraus lässt sich hochrechnen. Natürlich ist die exakte Anzahl nicht prognostizierbar, in eine Ausschreibung lassen sich aber sehr wohl Toleranzen "einbauen"
2.4) wenn's schon nicht anders zu gehen hat: wie wär's mit einer (rechtzeitigen!) Erhebung unter den Eltern der Schul- und Kindergartenkinder?
3) es ist im Bericht bereits die Zahl 238 genannt. Die wird ja wohl nicht aus der Luft gegriffen sein...

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jago (57.723 Kommentare)
am 03.09.2018 18:19

Der Datenschutzkrampf ist der Fisch, der vom EU-Kopf zum Stinken anfängt: Beweislastumkehr in den Köpfchen der Juristlein.

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