MÜHLVIERTEL. Zartes Lila überzog in den vergangenen Wochen die Felder jener Landwirte, die sich zur Projektgruppe „Mühlviertler Granit-Lavendel“ zusammengetan haben. Mittlerweile wurde auch die erste Ernte eingefahren.
„Natürlich ist das noch nicht wie in der Provence im Juli und August, denn die Pflanzen wurden erst im vergangenen Herbst gesetzt. Unsere Freude über diesen ersten kleinen Erfolg ist aber groß. Dem Lavendel scheint es im Mühlviertel gut zu gefallen!“, sagt Julia Hochreiter, Projektleiterin des Biokompetenzzentrums Schlägl.
Wie im ersten Jahr üblich, bilden die Pflanzen ihrer Größe entsprechend noch wenige Blüten aus. Gerade recht für die Landwirte, um mögliche Erntetechniken zu testen: „Bei den ersten Versuchen hat sich gezeigt, dass wir eine spezielle Erntetechnik einsetzen müssen, wenn der Lavendel in ein bis zwei Jahren die gewünschte Größe erreicht hat“, sagt Alois Resch, Anbauberater der Österreichischen Bergkräutergenossenschaft.
Bereits im Juli war ein Teil der Projektgruppe nach Frankreich aufgebrochen, um sich mit erfahrenen Lavendelproduzenten in der Provence auszutauschen. Dabei schauten die Landwirte ihren französischen Kollegen bei der Ernte zu und lernten eine Menge über die Aufbereitung und Verarbeitung der Lavendelblüten sowie über die dabei eingesetzten Maschinen. „Unser Reisedatum war perfekt. Der Lavendel hat geblüht, und die Ernte war bereits im Gange“, schildert Michael Falkinger, einer der Mühlviertler Lavendelbauern. Das Team war erstaunt, wie viel in Frankreich noch händisch gearbeitet wird: „Unserer Meinung nach wäre durch geeignete mechanische Unterstützung mehr Effizienz möglich.“
Für das kommende Jahr wurde bereits ein Gegenbesuch eines Anbauberaters aus Frankreich im Mühlviertel vereinbart. Dieser soll sich Felder und Produktion anschauen und bei der Kultivierung des Lavendels helfen.
Der „Mühlviertler Granit-Lavendel“ ist ein Projekt der Bergkräutergenossenschaft, des Biokompetenzzentrums Schlägl und des Maschinenbau-Unternehmens Mittermair aus Schönegg. Gemeinsam mit dem Lebensmittel-Cluster der Standortagentur „Business Upper Austria“ möchte man den Lavendelanbau im Mühlviertel etablieren. Die gesamte Produktionskette soll speziell auf die hiesige kleinstrukturierte Landwirtschaft abgestimmt werden.
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tine468(644 Kommentare)
am 25.09.2021 13:31
Respekt vor dem Mut etwas Neues auszuprobieren in Zeiten wo es vor allem für Kleinbetriebe immer schwieriger wird zu überleben! Super Sache! Weiß zufällig jemand wo genau die Felder im Mühlviertel sind?
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Biene1(9.690 Kommentare)
am 25.09.2021 11:05
Super Projekt wie ich finde!
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Gugelbua(32.719 Kommentare)
am 25.09.2021 10:54
beinahe Türkis 🤣
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asc19(2.386 Kommentare)
am 25.09.2021 07:12
Das Team war erstaunt, wie viel in Frankreich noch händisch gearbeitet wird: „Unserer Meinung nach wäre durch geeignete mechanische Unterstützung mehr Effizienz möglich.“..... Auf der einen Seite will man BIO sein und eins mit der Natur, aber schon geht man wieder von Anfang an mit einer grundfalschen (den Bauern jahrelang von Lagerhaus &Co eingetrichterten) Einstellung an dieses Thema heran. In F wird man nach jahrezehntelanger Erfahrung schon wissen, warum man da nicht mit dem möglichst größten und teuersten Mähdrescher drüberfahren kann.
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schertzl26(98 Kommentare)
am 25.09.2021 08:36
Handarbeit schlägt sich der besseren Qualität nieder und kann durch Maschinen nicht erreicht werden.
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cornusmas(326 Kommentare)
am 25.09.2021 09:29
Wobei in Frankreich überwiegend kein Biologischer Lavendel gezogen wird. Und wahrscheinlich billige Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Wie eine besonders große Erntemaschine schaut das auch nicht aus auf dem Foto. Biolandbau ist ebenfalls im 21. Jhdt. angekommen.
Respekt vor dem Mut etwas Neues auszuprobieren in Zeiten wo es vor allem für Kleinbetriebe immer schwieriger wird zu überleben! Super Sache! Weiß zufällig jemand wo genau die Felder im Mühlviertel sind?
Super Projekt wie ich finde!
beinahe Türkis 🤣
Das Team war erstaunt, wie viel in Frankreich noch händisch gearbeitet wird: „Unserer Meinung nach wäre durch geeignete mechanische Unterstützung mehr Effizienz möglich.“.....
Auf der einen Seite will man BIO sein und eins mit der Natur, aber schon geht man wieder von Anfang an mit einer grundfalschen (den Bauern jahrelang von Lagerhaus &Co eingetrichterten) Einstellung an dieses Thema heran. In F wird man nach jahrezehntelanger Erfahrung schon wissen, warum man da nicht mit dem möglichst größten und teuersten Mähdrescher drüberfahren kann.
Handarbeit schlägt sich der besseren Qualität nieder und kann durch Maschinen nicht erreicht werden.
Wobei in Frankreich überwiegend kein Biologischer Lavendel gezogen wird. Und wahrscheinlich billige Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Wie eine besonders große Erntemaschine schaut das auch nicht aus auf dem Foto. Biolandbau ist ebenfalls im 21. Jhdt. angekommen.
Granit-Lavendel, peinliche Nomenklatur!