Kunstaustausch über einst unüberwindbare Grenzen
ULRICHSBERG/AIGEN-SCHLÄGL. Es war ein kulturell anspruchsvolles Austauschprojekt: Jeweils sechs Kunstschaffende aus Oberösterreich und Südböhmen fanden sich für das Projekt "Treffpunkt Atelier" zusammen. Sie besuchten sich gegenseitig in ihren Ateliers und schufen je ein Kunstwerk. Die Resultate sind in einer eigenen Ausstellung zu sehen – darunter auch die Werke von Gerhard Wöß und Gabriele Berger.
Gerhard Wöß aus Ulrichsberg und die in Aigen-Schlägl lebende Bildhauerin Gabriele Berger wurden aus dem Mühlviertel zum Projekt geholt. Wöß hat dafür ein Bild geschaffen, bei dem sich Landschaft wie ein roter Faden durch das Werk zieht. "Was ist Landschaft? Was kann Landschaft sein? Wie entstehen Landschaften? Wie schreibt man Landschaft? Diesen Fragen gehe ich nach. Ich möchte die Landschaft nicht als Abbild ihrer selbst darstellen, sondern zeigen, wie sich Landschaft als eine Idee, eine Erinnerung oder als Gedanke formt und zusammensetzt", beschreibt der Künstler sein Schaffen.
So ist auch sein Beitrag zum Treffpunkt Atelier nach eigenen Angaben eine Zeichnung, in der sich Landschaften treffen, verbinden und Neues entstehen kann.
Kontakte über Grenzen
Seine Atelierpartner waren die beiden tschechischen Künstler Ladislav Hodny und Renata Stolbova. Ladislav Hodny ist in Tschechien ein sehr anerkannter Künstler. Dies wird auch durch viele Ausstellungen führender in- und ausländischer Kulturorganisationen bestätigt. Dazu gehören nicht nur Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen, sondern auch seine Teilnahme an internationalen Symposien und Vorträgen. Grundsätzlich sind alle Beteiligten bestrebt, auch nach der abschließenden Ausstellung in Linz die Kontakte weiter zu pflegen. "Somit ist bereits die Grundlage für gemeinsame Projekte in der Zukunft geschaffen", sagt Wöß.
Zu sehen sind alle Resultate des grenzüberschreitenden Projektes "Treffpunkt Kunst" oder "Misto Setkani Atelier" ab 1. Februar in der Studiogalerie der Kunstsammlung im Ursulinenhof Linz. Dies ist nach Budweis die zweite Werkschau. Sie richtet den Fokus vor allem auf die Vielfalt der zeitgenössischen Kunst, die ganz bewusst für ein möglichst buntes, doch ausgewogenes Aufeinandertreffen ausgewählt wurde. Malerei, Grafik, Objektkunst und Plastik/Skulptur beiderseits der Grenze begegnen sich hier auf Augenhöhe.
Die Vernissage findet am Donnerstag, 1. Februar, um 18 Uhr statt.
Die Studiogalerie der Kunstsammlung im Ursulinenhof Linz ist von Dienstag bis Freitag jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet.