Corona drosselt auch die Auslastung im Rohrbacher Rehazentrum für Kinder und Jugendliche – Feuer am Dach sieht Geschäftsführer Stefan Günther aber keines
ROHRBACH. „Ich mache mir keine großen Sorgen um die Kinder-Reha in Rohrbach. Ganz im Gegenteil. Wir sind sehr zuversichtlich“, reagiert Stefan Günther, Geschäftsführer der hospitals Projektentwicklungsges.m.b.H, der Mehrheitseigentümerin der Kinder-Reha „kokon“, auf Gerüchte, die angeblich in Rohrbach kursieren sollen.
Freilich habe man mit einer geringeren Auslastung zu kämpfen als ursprünglich angenommen. Allerdings liege das schon zum größten Teil an Corona. Im Vorjahr etwa habe man drei Monate total geschlossen gehabt. Das drückt natürlich die Jahresauslastung. 2019 erst eröffnet, lagen die Belegszahlen im Jahresdurchschnitt 2020 etwas unter 50 Prozent. Eine Vollauslastung war aber ohnehin erst für heuer vorgesehen. Dass es damit auch dieses Jahr nichts wird, hat vielerlei Gründe. „Wir können zum Beispiel den Zuweisern, also den Kinderärzten, unser tolles Haus nicht einmal zeigen. Das ist alles wegen Corona unmöglich“, erklärt Günther.
Verhandlungen laufen
Dass Verhandlungen über höhere Tagessätze mit den Sozialversicherungen laufen, wertet Günther als grundsätzlich gutes Zeichen: „Wir bringen da sicher gemeinsam gute Lösungen zusammen. Wir reden ja in ganz Österreich von 400 Kinderbetten. Zum Vergleich: Wir haben 14.000 Rehaplätze für Erwachsene“, beschreibt er die Dimension. Eine Anpassung des Leistungsspektrums sei deswegen nötig, weil mit der speziellen Reha für Kinder einfach Neuland betreten wurde. „Wir haben nun abzüglich der geschlossenen Monate etwas mehr als ein Jahr Erfahrung und wissen, dass wir ein wenig nachschärfen müssen. Wir brauchen etwa mehr Einzel- und weniger Gruppentherapien“, sagt Stefan Günther. Allerdings: „Das betrifft alle unsere Einrichtungen und auch jene anderer Anbieter“, sagt der Geschäftsführer. Daraus nun eine „Tragödie“ zu inszenieren hält er für übertrieben. Daneben gebe es eine Vielzahl an Themen, die noch verhandelt werden müsse. So wäre es auch wünschenswert, dass es Leistungen für Elternteile geben würde, damit diese ihr Kind nicht zulasten des Jahresurlaubs begleiten müssten, sondern ebenfalls in Krankenstand gehen könnten.
Man müsse das alles verhandeln. „Ich bin aber sicher, dass wir in guter Zusammenarbeit eine langfristige und hochqualitative Reha für Kinder und Jugendliche in ganz Österreich gewährleisten können“, sagt Günther.
Auch Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander sieht kein großes Problem: „Die Corona-Pandemie hat alle Rehaeinrichtungen vor große Herausforderungen gestellt. Wenn eine so junge Einrichtung wie ,kokon‘ in Rohrbach in der Startphase mit dieser Situation konfrontiert ist, ist es natürlich umso schwieriger. Ich hoffe, dass es mit dem Abflauen der Pandemie gleichzeitig einen Aufschwung für die Kinder-Reha Rohrbach geben wird.“