Steigende Zahl an Fällen und geschlossene Grenzen
BAD LEONFELDEN. Der Grenzübergang Weigetschlag-Studanky ist bei Schönwetter einer der meistfrequentierten Übergänge von Österreich nach Tschechien. Seit das Nachbarland aber die Grenzen geschlossen hat, ist die Straße gesperrt.
Wer beruflich über die Grenze muss, darf dies nur noch in Wullowitz und mit Genehmigung. Der Güterverkehr hat noch freie Fahrt, allerdings auch nur über diesen einen offenen Grenzübergang. Seit Samstag sind alle anderen gesperrt. Für voraussichtlich sieben Tage, wie einer der beiden Polizisten, die die Sperre in Weigetschlag kontrollieren, erklärt.
Anfangs habe es schon noch einige Ausflügler gegeben, die auch hier über die Grenze wollten: "Ungefähr vier pro Stunde." Seit dieser Woche habe sich die Information über die Sperren auch entsprechend verbreitet und es sei sehr ruhig geworden. Vielleicht sogar ein bisschen langweilig? Die Polizisten schmunzeln. "Der Tag wird lang", so die diplomatische Antwort. Tschechien nimmt das Coronavirus sehr ernst. Bereits vor einer Woche wurden alle Schulen gesperrt und Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern untersagt. Seit 9. März wurde an den Grenzen zu Deutschland und Österreich stichprobenartig die Körpertemperatur bei Menschen, die einreisen wollten, gemessen. Seit dem Wochenende gibt es eben nur noch einen offenen Grenzübergang, jenen in Wullowitz.
In Tschechien wurden bislang 631 Covid-19-Erkrankungen bestätigt. 9402 Tests wurden bisher durchgeführt. Das gab das Gesundheitsministerium auf seiner Webseite bekannt. Entsprechend vorsichtig ist man. Der Presseausweis der Fragestellerin wird zwar lange, aber mit der notwendigen Distanz in Augenschein genommen. Im Gespräch achten die Polizisten sehr auf einen großen Abstand. Die Anweisungen der Vorgesetzten waren eindeutig, und dafür hat man Verständnis: "Die Menschen respektieren die Maßnahmen und fürchten die Krankheit."
Schön, diese Ruhe auf den Straßen.
Von mir aus könnte zumindest das mit dem Grenzverkehr für ewig so bleiben.