Saisonstart im Gebirge: Der Aufstieg ins Ungewisse
LINZ. Oberösterreichs Hüttenwirte, die alpinen Vereine und auch die Bergführer stehen vor einem Sommer voller Fragezeichen.
Mikela Endl war verzweifelt. So verzweifelt, dass sich die Hüttenwirtin der Gjaidalm auf dem Dachstein mit einer Videobotschaft an die Bundesregierung wandte. "Wir haben alles mitgetragen, weil es um Menschenleben ging. Aber jetzt weiß immer noch keiner, wie es weitergehen soll. Wir bekommen überhaupt keine Informationen. Bitte vergesst uns nicht und sagt uns, ob und wann wir unsere Betriebe wieder aufnehmen können", bat sie mit aufgelöster Stimme.
Auf Neuigkeiten warten nicht nur Oberösterreichs Hüttenwirte – viele von ihnen würden am 1. Mai in die Saison starten – aber weiterhin vergeblich. Auch Alpenverein und Naturfreunde stehen vor einem Bergsommer voller Ungewissheit. Am 15. Mai soll die Gastronomie, wie berichtet, stufenweise und unter Auflagen wieder geöffnet werden. "Wir gehen davon aus, dass damit auch unsere Schutzhütten mitgemeint sind. Aber wissen tun wir es nicht", sagt Peter Kapelari, Hüttenreferent des Österreichischen Alpenvereins. Dass es Einschränkungen geben wird, die Hüttenpächter, Wanderer und Bergsteiger gleichermaßen treffen werden, daran werde kein Weg vorbeiführen.
"Wir haben gemeinsam mit den Naturfreunden und dem Verband alpiner Vereine Österreichs einen Katalog mit Maßnahmen erarbeitet, die wir uns für die Schützhütten vorstellen können. Der ist am Montag im Ministerium eingelangt. Jetzt heißt es: warten", sagt Kapelari. Mindestens bis kommenden Dienstag, wenn die Bundesregierung Details zu den Einschränkungen in der Gastronomie verlautbaren möchte.
Umfrage: Wie geht es mit den Hüttenwirten weiter?
Abstand im Matratzenlager
Im Maßnahmenkatalog, der den OÖN vorliegt, wird vor allem auf die "sehr unterschiedlichen" Gegebenheiten bei Österreichs Schutzhütten hingewiesen. Es brauche vielerorts "individuelle Lösungen". Konkrete Vorschläge sind: Maskenpflicht für Gäste und Mitarbeiter im Inneren der Hütte, ausreichend Desinfektionsmittel und Abstandsmarkierungen, Reduktion der Sitzplätze und eine geänderte Anordnung der Tische, um den vorgeschriebenen Abstand von einem Meter wahren zu können. Die Gastraumnutzung könnte, beispielsweise beim Frühstück, im "Schichtbetrieb" erfolgen. Wo es möglich und sinnvoll ist, soll auf Selbstbedienung umgestellt werden.
Auch für die Nächtigungsgäste wird es zu Einschränkungen kommen müssen. So sollen keine Großgruppen angenommen werden, die Schlafplätze in den Lagern reduziert und auch dort der nötige Abstand eingehalten werden. Wenn nötig durch bauliche Maßnahmen. Einige Hüttenwirte haben bereits damit begonnen, ihre Schlaflager mit Drei-Schicht-Platten räumlich abzutrennen. Übernachtungen sind nur mit Reservierung möglich.
Es dürfe aber nicht passieren, dass Hüttenwirte in die Rolle von Polizisten schlüpfen müssen, um die Vorgaben penibel zu kontrollieren. Man appelliere hier an die Eigenverantwortung der Gäste. Von der Regierung werde eine Lösung für Mitarbeiter aus dem Ausland gefordert. Viele Hüttenwirte, die Personal aus den östlichen Nachbarländern oder aus Nepal beschäftigen, müssen sich derzeit nach anderen Optionen umsehen.
"Hütten brauchen Vorlaufzeit"
Der Drang nach Erholung in den Bergen werde jedenfalls noch größer sein als in den vergangenen Jahren, sagt Thomas Poltura, Vorstand des Alpenvereins Oberösterreich. Vor allem weil Reisen in andere Länder vorerst ausfallen. "Darum ist es wichtig, so schnell wie möglich klare Informationen zu bekommen. Die Hütten brauchen auch eine Vorlaufzeit für die Öffnung", sagt er. Die Auswinterung dauere meist mehrere Tage, Vorlaufzeit brauche es auch für die Einteilung des Personals, den Einkauf und den Transport von Lebensmitteln. "Hubschrauberflüge müssen lange vorher geplant, reserviert und behördlich genehmigt werden", sagt Poltura. Der Alpenverein habe sich entschlossen, Hütten, die bereits geöffnet hätten, die Pacht vorerst zu erlassen. "Wir telefonieren von früh bis spät mit unseren Pächtern. Aber bislang müssen wir sie immer vertrösten", sagt auch Christian Dornauer, Landesgeschäftsführer der Naturfreunde Oberösterreich. Zudem komme eine weitere Problematik: Auch darüber, ob geführte Touren von alpinen Vereinen bald wieder möglich sind, gibt es keine Gewissheit.
Hoffnung für Bergführer
Österreichs Bergführer haben einen Kriterienkatalog erstellt, um Führungen in Kleingruppen und ohne erhöhtes Infektionsrisiko ab Anfang Mai wieder zu ermöglichen. Die Teilnehmerzahl wurde auf sechs Personen beschränkt, bei Mehrseillängen-Klettertouren sind es bis zu zwei Teilnehmer. "Wir haben eine Zusage vom Sportministerium. Um uns rechtlich abzusichern, warten wir noch auf ein positives Signal des Tourismus- und Wirtschaftsministeriums", sagt Walter Zörer, Vorstand der österreichischen Berg- und Skiführer. Der empfohlene Mindestabstand betrage beim Sport zwei Meter.
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Der einzige Vorteil denn ein eingeschränktes Bergwandern bringen würde wäre weniger Müll auf unseren schönen Bergen.
Gerade jetzt finde ich es wichtig wenn die Leute in die Berge gehen. Dort kann man abschalten und Energie tanken. Ich rede da nicht von Fels - oder Eisklettern. Jeder sollte so vernünftig sein und das Risiko minimieren. Vielleicht mal bei den alpinen Vereinen nachfragen und ein paar Tage beim Wegebau helfen? Besser als tagelang an einem überfüllten Strand liegen.
was soll das kasperltheater , es ist ohnehin nicht zum aufhalten dass jeder mit anderen kontakt hat,und zwar näher als ein babyelefant --- man besucht sich, wanderthilft sich wieder gegenseitig, verliebt sich, tröstet sich , hat spaß, feiert, sportelt hat wieder x kollegen , trifft sich zum wegfahren einkaufen zum grillen , man LEBT u das kann man nicht aussperren u nicht verbieten!
da können die drohen u wettern was sie wollen, es interessiert bald keinen mehr!
Was ist am Hüttenlager? Müssen die alle mit Mund-Nasen-Schutzmasken dann schlafen?
Nein, die werden vakuumiert und in der Früh wieder mit frischer Bergluft aufgeblasen. 😂😂😂
Ja was machen wir wenn die 2.COVID-19 Welle daherkommt und viele Bergsteiger verunglücken?
man sollte nicht heute versuchen die probleme von morgen zu lösen!
u man sollte negativen menschen, panik u angstmachern nicht auf den leim gehen u sich einschüchtern lassen!
Wie ich mich schon freue auf eine schöne Bergtour! Es wird heuer zwar etwas anderes werden als geplant aber ein paar schöne Gipfel werden sich schon ausgehen und hoffentlich eine Stärkung in einer gemütlichen Hütte. Die Hochtouren werde ich bleiben lassen leider. Ich sehe die wenigsten Probleme darin, Respekt zeichnet viele Bergwanderer aus und heuer bedeutet dies eben dass man zusätzlich Abstand hält. Und bei vielen Hütten kann man draußen perfekt mit Abstand sitzen, Nächtigungen in einem Massenlager wird es eher nicht geben.
Ich bin noch nie so viel Bergwandern gegangen wie in den letzten zwei Monaten Mann hält Abstand und alles ist kein Problem
Die Hüttenpächter sind jetzt wirklich nicht zu beneiden. Andererseits wird es heuer sicher ein großes Problem werden, wenn man bei Mehrtagestouren infolge der Abstandsregelungen speziell auf kleineren Hütten einen Schlafplatz braucht. Da wird vermutlich der Schlafsack wieder ein treuer Begleiter werden.
Da geb ich dir Recht und habe deshalb die Planungen geändert.
wer viel fragt, geht viel irr!.........
Wenn ich mir die Einträge von @KPADER und @LENTIO sagen ja alles über deren Nähe zur Natur aus. Die Beiden bekommen mit Sicherheit einen Muskelkater und die Höhenkrankheit wenn sie nur einen Bergfilm anschauen!
Auf solche Leute kann die Natur verzichten! Suderanten und Couchpotatoes! Die tun mir nicht mal leid.
Sehe ich auch so. Und jedes Mal, wenn ich auf einem Gipfel, so wie gestern, stehe, bin ich froh, dass die nicht alle da heraufkönnen.
Also das ist unser letztes Problem. Zuerst Krise in den Griff bekommen, Arbeitsplätze, Schulen, ... nicht Wandern.
Der Flora und Fauna wird es sehr guttun, wenn diese Saison ausfällt. Die achso umweltbewußten Wanderer in ihren Gore-Tex Klamotten, schaden der Natur mehr als jedes Stahlwerk...
Wieso schadet ein Wanderer in cortex Klamotten der Natur?
Würde er weniger Schaden anrichten, wenn er in einem erdäpfelsack herumhüpfen würde?
Sie dürften kein Freund der Berge sein.
Und das ist gut so.
@abservierer: warum müssens eigentlich hier gleich herumstänkern?
Wenn man sieht, wieviel Dreck so manche "Naturliebhaber" liegen lassen, wird's der Natur tatsächlich gut tun, wenn jetzt weniger dieser Deppen herumrennen.
Oder gehören Sie auch zu denen?
Wer hier herumstänkert, lässt sich hier wirklich leicht erkennen.
Q.E.D.
... sagt der zuhause saufende Bewegungslegastheniker.
Ich möchte nicht in einer Welt leben die sich dein beschränkter Geist wünscht.
Übrigens, was geht es dich an?
Du kannst ruhig zu Hause bleiben, im Feinripp auf der Couch herumflätzen und am Bier nuckeln. Und dich dabei vor allem und jedem in Ruhe zu Tode fürchten.
Dein Ding.
Aber was andere machen geht dich wirklich nichts an.
+++
Sie dürften ein ziemlich selbstverliebter Choleriker sein, Hr. Abservierer?
Kasperl.
Wer hier herumstänkert, lässt sich hier wirklich leicht erkennen.
Q.E.D.
Eh, man beachte nur Ihren ersten Eintrag von heute morgen. Lesen Sie ihn noch mal ganz langsam. Und versuchen Sie dabei, Ihr Gekeife zu verstehen.
Sinds draussen auch so frech zu Leuten.?
Oder sinds wahrscheinlich das arme Würstchen, das sich nur im Internet traut? 😜
Sie gehören wohl auch zu jener Gruppe hier im Forum, die meint, Niveau sei eine Hautcreme.
Was schadet es wenn man neben den anderen Problem auch dieses Problem behandelt.
Es kann ja nebeneinander geschehen und nicht nur ein Problem abschließen bevor man das nächste behandelt.
Nur in einem gesunden Körper befindet sich ein gesunder Geist.
Daher ist Bewegung in der Natur und dazu gehört Bergwandern und Bergsteigen dazu, mehr als notwendig.
Kpader: Ja wenn man gerne Zuhause sitzt und sich Sorgen macht dann würde ich das auch so sehen.
Aber grundsätzlich sollte man schon auch bedenken dass es ein Leben abseits von Corona gibt.