Modriges Trinkwasser und Kritik an der Information
OHLSDORF. Bürgermeisterin Eisner: Es herrscht keine Gefahr für Gesundheit, wir wollten keine Panik erzeugen.
In großen Teilen der Gemeinde Ohlsdorf kommt seit Wochen modrig riechendes und schmeckendes Wasser aus den Leitungen. Die Gemeinde begann bereits am 9. Jänner, die Trinkwasserqualität zu überprüfen. Ergebnis: Das Wasser überschreitet keine gesetzlichen Keimwerte und gefährdet die Gesundheit nicht.
Doch das macht die Sache nicht appetitlicher. Und das Ärgerliche dabei: Die Experten stehen dem Phänomen hilflos gegenüber. Eine Komplettreinigung des Hochbehälters am 21. Jänner führte zu keiner Verbesserung. "Wir vermuten, dass Blaualgen den Geruch auslösen", sagt der ehemalige Umweltanwalt Johann Wimmer, der mit seinem Umwelttechnik-Büro die Gemeinde berät. "Es könnte sich um eine Spätfolge des Hochwassers im Sommer handeln." Blaualgen verursachen in kleinsten Mengen große Wirkung, was den Geruch und Geschmack von Wasser betrifft. "Das ist, wie wenn man ein Stück Würfelzucker in 25.000 Schwimmbecken auflöst und das Wasser dann danach riecht."
Weil das Trinkwasser keine Gesundheitsgefahr darstellt und weil man die Bevölkerung nicht grundlos beunruhigen wollte, verzichtete die Gemeinde lange darauf, die Bevölkerung zu informieren. "Das war ein Fehler", räumt VP-Bürgermeisterin Christine Eisner mittlerweile ein. Denn der Informationsmangel beunruhigte die Menschen erst recht und löste Kritik aus. "Für alles wird ein Bürgermeisterbrief gemacht, nur in dieser Angelegenheit nicht", schreibt ein Ohlsdorfer in einem Leserbrief.
Christine Eisner, deren Privathaushalt vom modrigen Wasser ebenso betroffen ist wie das Gemeindeamt im Ortszentrum, hielt am Samstag gemeinsam mit Johann Wimmer und VP-Ortsparteiobmann Georg Grafinger eine Pressekonferenz ab, um volle Transparenz herzustellen. "Wir werden die Gemeinde-Homepage regelmäßig aktualisieren, um die Bevölkerung zu informieren", kündigte Eisner an. "Außerdem schicken wir auch Flugzettel aus."
Um das Trinkwasser zu reinigen, soll diese Woche Chlordioxid eingesetzt werden – laut Wimmer ein "sehr schonendes" Verfahren. Auch der Ankauf von Filtern für betroffene Haushalte wird diskutiert. Letztlich könne man aber nur warten, bis die Blaualgenspuren ausgespült sind – und die Bevölkerung bis dahin um Geduld bitten.
Eine Ohlsdorferin protestierte dieser Tage am Gemeindeamt, weil ihr Aquariumfisch einging. Wegen des modrigen Wassers, wie sie behauptete. Später stellte sich heraus, dass Spülmittelrückstände im Aquarium den Fisch umgebracht hatten. Die Frau nahm ihren Vorwurf zurück.
http://ec.europa.eu/research/rtdinfo/49/print_article_4095_de.html
Wenn man nach Blaualgen im Trinkwasser googelt, liest man nichts Gutes!!! Sind sehr giftig!!!