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Arbeiter stießen auf Bombe aus den letzten Kriegstagen

Von Edmund Brandner, 15. Mai 2019, 00:04 Uhr
Arbeiter stießen auf Bombe aus den letzten Kriegstagen
Die 125 Kilogramm schwere Bombe wurde entschärft. Bild: Kerschi

BAD GOISERN. Bei Grabungen im Goiserer Ortsteil St. Agatha legten Bauarbeiter gestern Früh eine Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg frei.

Die Polizei sperrte den Bereich großräumig ab und evakuierte 30 umliegende Häuser. Auch die Salzkammergut Bundesstraße B145 musste kurzfristig gesperrt werden. Experten des Bundesheer-Entmienungsdienstes entschärften die Splitterbombe um 11.30 Uhr.

Fliegerbombenfunde sind im inneren Salzkammergut äußerst selten, weil die Alliierten hier keine Angriffsziele hatten. Ein einzelner Angriff ist allerdings dokumentiert. Es war vermutlich der letzte Bombenangriff auf Nazideutschland überhaupt, und die gefundene Bombe dürfte von diesem Angriff stammen. Am 7. Mai 1945 griffen US-Kampfbomber einen deutschen Militärkonvoi am Pötschenpass über St. Agatha an. Dutzende Fahrzeuge brannten dabei aus.

Die Wehrmachtsangehörigen waren auf der Flucht vor der US-Armee, die tags zuvor Ebensee eingenommen hatte. "Zeitzeugen berichteten später, dass es eine Provokation der Deutschen gegeben hatte", sagt der Goiserer Historiker Michael Kurz. "Die Amerikaner antworteten mit einem Fliegerangriff."

Ziel des Konvois wäre das Ausseerland gewesen, das laut NS-Propaganda zur uneinnehmbaren "Alpenfestung" gehörte. Tatsächlich konnte von einer Festung jedoch keine Rede sein. Auf der anderen Seite des Pötschenpasses hatte sich in den letzten Kriegswochen eine kuriose Gemeinschaft zusammengefunden. Geflüchtete Nazibonzen wie Ernst Kaltenbrunner, alliierte Agenten und Widerstandskämpfer warteten gemeinsam auf das Ende des Krieges. Von Norden rückten die Amerikaner heran, aus dem steirischen Süden die Russen. Einen Tag nach dem Bombenangriff in St. Agatha kapitulierte die deutsche Wehrmacht, und der Zweite Weltkrieg war in Europa zu Ende.

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Autor
Edmund Brandner
Lokalredakteur Salzkammergut
Edmund Brandner

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