Das herumstreunende Wallaby wurde eingefangen – und bleibt im Bezirk
GAMPERN. Mehrere Wochen lang sorgte ein herumstreunendes Wallaby für Aufregung im Bezirk Vöcklabruck. Das kleine Känguru muss irgendwo entlaufen sein und wurde in mehreren Gemeinden nördlich des Attersees immer wieder gesichtet. Vor allem in Gampern und Seewalchen hüpfte der Streuner herum.
Das australische Tier könnte in unseren Breiten leben. Es gibt sogar zwei wild lebende Wallaby-Populationen in Europa, die von entlaufenen Tieren abstammen. Es ginge auch keine Gefahr vom Beuteltier aus. Dennoch entschied die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck, das Tier einzufangen. "Es ist in unserer Gegend artfremd", begründet Amtstierarzt Herbert Seiringer die Maßnahme.
Die Bezirksbehörde beauftragte das Frankenburger Tierheim Tierseelenhoffnung damit, das Wallaby einzufangen. Die Tierschützer stellten eine Lebendfalle mit Futter und Videoüberwachung auf. Doch das Tier ließ sich nicht überlisten. "Das Futterangebot in der freien Natur ist einfach noch gut genug", begründet Tierseelenhoffnung-Obfrau Katharina Jelinek das anfängliche Jagdpech. Also wurde ein Tierarzt aus dem Bezirk hinzugezogen, der Wildtiere mit einem Blasrohr narkotisieren kann. Als das Wallaby am Samstag in Gampern gesichtet wurde, gelang es mit Unterstützung des örtlichen Jägers schließlich, das Tier einzufangen. Es wurde mit dem Pfeil aus dem Blasrohr so ruhiggestellt, dass es mit einem Netz eingefangen werden konnte. Wie sich herausstellte, handelte es sich um ein männliches Tier. Es sieht nicht danach aus, als ob es Hunger gelitten hätte.
Privatem Tierhalter übergeben
Das kleine Känguru wurde einem privaten Tierhalter im Bezirk übergeben, der bereits mehrere Wallabys besitzt. "In der Gruppe fühlt es sich wohler", sagt Jelinek. Die Frankenburger Tierschützerin hat den ehemaligen Ausreißer inzwischen bereits besucht. "Das Wallaby macht den Eindruck, als wäre es an Menschen schon gewöhnt gewesen", sagt sie. "Es lässt mich bis auf zwei Meter heran." Der künftige Wohnsitz des Beuteltieres wird von der Behörde aus Datenschutzgründen nicht verraten. "Das Wichtigste ist, dass es ihm gut geht", sagt Katharina Jelinek. "Und es sieht ganz danach aus."