Die Bad Ischler rücken jetzt zusammen
BAD ISCHL. Für Menschen, die einer Risikogruppe angehören oder in Quarantäne sind, geht in Bad Ischl seit heute der Samariterbund einkaufen.
Weil Behindertenwerkstätten, Schulen und andere Einrichtungen in diesen Tagen geschlossen sind, hat der Samariterbund Bad Ischl Kapazitäten frei. Diese stellt er jetzt Menschen zur Verfügung, die wegen des Coronavirus ihre Wohnung oder ihr Haus nicht verlassen können. „Es handelt sich um Leute, die einer Risikogruppe angehören“, sagt Thomas Loidl, Geschäftsführer des Samariterbundes in Bad Ischl. „Ältere Personen, die womöglich Vorerkrankungen haben, oder Menschen, die in Quarantäne sind, weil in ihrem Umfeld jemand erkrankt ist.“
Diese Menschen können sich unter der Telefonnummer 06132 / 26 9 85 an den Samariterbund Bad Ischl wenden. Der nimmt Medikamenten- und Lebensmittelbestellungen entgegen und versorgt Betroffene mit dem Nötigsten. „Wir sitzen zu zweit an der Hotline“, sagt Samariterbund-Mitarbeiter Christoph Siller (40). „Es haben sich schon viele bei uns gemeldet, und wir gehen davon aus, dass es in den kommenden Tagen noch um einiges mehr werden.“
Die bestellte Ware wird vom Samariterbund im Ischler Handel gekauft und vorausbezahlt. Die entstandenen Kosten werden später bei der Auslieferung eingezogen. Dem Samariterbund selbst bleibt davon nichts, die Hilfsorganisation stellt ihre Arbeit und Infrastruktur der Bevölkerung gratis zur Verfügung. „Jetzt sind alle gefragt“, sagt Geschäftsführer Loidl. „In dieser schwierigen Situation müssen wir zusammenstehen.“
Angst vor der Auslieferung an Haushalte, die unter Quarantäne stehen, haben die Mitarbeiter nicht. „Die Lebensmittel und Medikamente werden im Zweifelsfall vor der Haustür abgestellt“, so Siller. „Wir halten uns auch streng an alle Sicherheitsbestimmungen.“
Beim Samariterbund in Bad Ischl sind 20 hauptamtliche Mitarbeiter und 15 Zivildiener beschäftigt. Es meldeten sich aber bereits mehrere ehemalige Zivildiener, die sich in den kommenden Tagen als freiwillige Mitarbeiter anboten. Auch andere Personen boten ihre Hilfe an. Bürgermeisterin Ines Schiller (SPÖ) ist von dieser Solidarität beeindruckt und hält sieauch für wichtig. „Ich appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt sich gegenseitig, wo Nachbarschaftshilfe von Nöten ist, zu unterstützen“, sagt sie.
Beim Zusammenrücken aber bitte auf die empfohlenen 1,5 Meter Mindestabstand achten...