Nach Felssturz bleibt Straße gesperrt: "Es besteht Lebensgefahr"
GMUNDEN. Die Straße, die vom Traunsee-Ostufer in Richtung Mairalm führt, bleibt nach dem Felssturz am Traunstein bis mindestens Montag gesperrt.
Zwei englische Touristen hatten gestern großes Glück: Unmittelbar nachdem sie auf der Forststraße, die vom Ostufer des Traunsees Richtung Mairalm führt, die Kreuzung nach Karbach passiert hatten, donnerte es hinter ihnen. 1500 Tonnen Fels hatten sich von der Südseite des Traunsteins gelöst. Der Felsbrocken, der zum Teil in der Forststraße einschlug, wog alleine 300 Tonnen. Die Straße wurde gestern vorsorglich gesperrt.
Nach einer Begehung durch den Geologen Günter Moser, heute Vormittag, steht fest: Sie wird es bis mindestens Montag bleiben.
"Müssen damit rechnen, dass etwas nachkommt"
Es sei nicht auszuschließen, dass sich noch weitere Gesteinsmassen vom Traunstein lösen, sagt Günter Moser. "Wir müssen damit rechnen, dass in den kommenden Tagen etwas nachkommt. Die angekündigten Niederschläge werden das befeuern".
Dass die Straße bereits kommenden Montag freigegeben wird, ist aber unwahrscheinlich. "Es geht dann auch darum, das Bachbett von den Felsen zu befreien", sagt Moser. Der Geologe rät, die Sperre unbedingt zu beachten: "Es besteht in diesem Bereich Lebensgefahr". Auch kleinere Nachbrüche seien gefährlich.
Der Fels sei am Montag "extrem schnell" vom Berg gestürzt und sei dabei auch kaum auseinandergebrochen. "Derartig große Teile sind ungewöhnlich", sagt Moser.
Prinzipiell komme es in den Alpen wegen des Klimawandels "vermehrt zu Felsstürzen, Murenabgängen und Steinschlag". Verantwortlich dafür zeichnen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, heftiger Niederschlag nach längeren Trockenphasen und der schnelle Frost-Tau-Wechsel im Winter.