Pilsbacher Feuerwehrauto kurvt in Berlin herum
PILSBACH/BERLIN. Falls sich jemand für den historischen Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehr Pilsbach interessiert: In Berlin, Bouchéstraße 20 parkt ein 40 Jahre altes Pilsbacher Löschfahrzeug mit Bergeausrüstung (LFB) vor dem Haus.
Der von der Firma Rosenbauer ausgebaute Mercedes 508 D hat ganz offensichtlich die besten Jahre schon lange hinter sich. Dafür baumelt ein blassrosa Plüsch-Elefant an der Heckklappe.
Aber wie kommt ein Feuerwehrauto aus der 631-Einwohner-Gemeinde im Bezirk Vöcklabruck in die 750 Kilometer entfernte Millionenmetropole? Offensichtlich nicht auf direktem Weg. "Wir haben das Fahrzeug gemeinsam mit einem Löschfahrzeug im Frühjahr 2009 an einen Autohändler in St. Martin im Mühlkreis verkauft, der auf ausgemusterte Feuerwehrfahrzeuge spezialisiert war", erinnert sich Maximilian Humer. Der 61-Jährige ist seit 1975 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Pilsbach und war von 1994 bis 2008 ihr Kommandant. "Soweit ich mich erinnern kann, hat der Händler beide Fahrzeuge nach Polen weiterverkauft."
Das 85-PS-Löschfahrzeug hatte zum Zeitpunkt seines Verkaufs bereits 28 Jahre auf dem Buckel und war ziemlich abgenutzt. Viel hat die Freiwillige Feuerwehr Pilsbach dafür nicht mehr bekommen. "Wir waren froh, dass wir endlich auf ein neues umsteigen konnten", erinnert sich Humer. Zuvor bauten die Feuerwehrmänner allerdings die meisten technischen Einrichtungen aus, darunter auch die Löschpumpe.
Heute gehört das alte Pilsbacher Feuerwehrauto einer jungen Frau namens Karen Klein. Die Berlinerin ist eine angehende Heilpraktikerin im Bezirk Treptow-Köpenick und hat zwei kleine Söhne, die offenbar gerne Campen, denn die Familie hat den Mercedes-Transporter in ein Wohnmobil umgebaut.
Für ein Interview war Karen Klein nicht zu gewinnen. Den OÖN gelang es aber, mit einer Nachbarin von ihr zu reden. "Das Feuerwehrauto fällt in unserer Straße schon ziemlich auf", sagt die. "Dass dieses Pilsbach ein Dorf in Österreich ist, hätte ich mir aber auch nicht gedacht."