Sicherer Schulweg: 20.000 Warnwesten für Oberösterreichs Taferlklassler
ROHRBACH. Für 2842 Mühlviertler Taferlklassler beginnt am Montag der Ernst des Lebens: die Schule.
"Meine Eltern haben gesagt, ich muss am Schulweg ganz besonders auf Fahrräder und Autos aufpassen", sagt Taferlklasslerin Julia Eigl. "Wenn man sich bemüht, ist das eigentlich gar nicht so schwer."
Kommenden Montag beginnt für die Sechsjährige und 15.073 weitere Kinder im Land der Ernst des Lebens: die Schule. Im Mühlviertel drücken 2842 Kinder zum ersten Mal die Schulbank. Um den Schulweg so sicher wie möglich zu gestalten, teilt das Land Oberösterreich heuer gemeinsam mit der AUVA, der Wiener Städtischen Versicherung und der Hypo Oberösterreich 20.000 kostenlose Warnwesten an Schulanfänger aus.
Sichtbar machen
359 Kinder wurden im Vorjahr in Oberösterreich auf ihrem Schulweg verletzt. Bei 118 Unfällen waren Autos und Fahrräder beteiligt, das sind 16 Prozent weniger als im Jahr 2018. Wobei Statistiken der AUVA zeigen, dass mehr Unfälle auf dem Weg zur Schule als auf dem Heimweg passieren.
"Auch wenn viele Eltern mit ihren Kindern den Schulweg in den letzten Wochen fleißig geübt haben, viele Schulanfänger schätzen Gefahrensituationen im Straßenverkehr völlig falsch ein. Wegen ihrer geringen Körpergröße werden sie auch zu spät gesehen", sagt Familienreferent und Landeshauptmann- Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FP). Gerade im Herbst seien Kinder bei Nebel und schlechter Sicht besonders gefährdet, sagt Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner (FP). "Hinzu kommt die lange Zeit des Homeschoolings. Viele Autofahrer sind Schulkinder im Straßenverkehr einfach nicht mehr gewohnt."
Polizei teilt aus
Die 20.000 Westen sollen zu Schulbeginn an den heimischen Volksschulen verteilt werden. Übergeben werden sie von Polizeibeamten. "Es bringt allerdings nichts, wenn wir die Westen nur austeilen. Wir Erwachsene müssen sie auch selbst tragen und für die kleinsten und schwächsten Verkehrsteilnehmer als gutes Beispiel vorangehen", sagt Klaus Scherleitner, Chef der Landesverkehrsabteilung.
Zusätzlich sollen ab Montag mehr Polizeistreifen den Verkehr vor ausgewählten Volksschulen überwachen.
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Es ist sehr löblich, wenn man die Kinder durch viele Maßnahmen sichtbarer macht. Für Unternehmen ist es eine gute Marketingmaßnahmen, auf sehr günstige Art wieder ins Gespräch zu kommen.
Aber was nützt das alles, wenn die Autofahrer - ob Eltern oder nicht - so gestresst sind, weil sie neben Autofahren, ohne Freisprechanlage telefonieren und Radio hören müssen. Auch Radfahrer sind im Stress und achten seltener auf den Verkehr. Jetzt sind auch noch die sehr schnell auf dem Gehweg fahrenden E-Roller dazugekommen. Da kann man schon ein kleines Kind übersehen. Sogar Kinderwagen schiebende Mütter können ohne Handy nicht sein. Multi-Tasking ist aber im Straßenverkehr sehr gefährlich und völlig verkehrt. Leider zahlen die Kinder dann die Rechnung für Fehler der rücksichtslosen Erwachsenen.