Ein entlaufenes Wallaby geistert im Bezirk Vöcklabruck herum
GAMPERN, SEEWALCHEN AM ATTERSEE. Seit rund zwei Wochen werden in der nördlichen Attersee-Region Känguru-Sichtungen gemeldet. Sowohl in Gampern als auch in Schörfling und Aurach wollen Passanten ein kleines Beuteltier gesehen haben. Am Montag sah die junge Oberwanger Schornsteinfegerin Eva Pabinger das Tier in Gampern am Straßenrand sitzen und fotografierte es vom Auto aus. Sogar eine Filmaufnahme gelang ihr. Das Känguru hüpfte unaufgeregt davon.
Gestern teilte auch der Seewalchener Bürgermeister Gerald Egger (ÖVP) Pabingers Wallaby-Bilder auf Facebook. "Seither steht das Telefon nicht mehr still", sagt er.
Die kursierenden Bilder beweisen, dass es sich um ein Wallaby handelt – eine kleine australische Känguru-Unterart (siehe Kasten). Die Herkunft des Tieres ist den Behörden allerdings ein Rätsel. Die Polizeidienststellen im Bezirk haben sich bei Tierhaltern rund um den Attersee umgehört. Tatsächlich gibt es mehrere Besitzer von Wallabys, doch keiner von ihnen vermisst ein Tier.
Offen ist daher auch, wie es mit dem Wallaby weitergehen soll. "Das Tier gefährdet niemanden", heißt es von der Polizeidienststelle Schörfling. "Es gibt keinen Grund für uns als Sicherheitsbehörde, einzuschreiten." (Die Polizei war auch nicht zuständig, als vor wenigen Tagen ein frei herumlaufendes Stachelschwein in Steinbach am Attersee von sich reden machte.)
Die Jägerschaft sieht ebenfalls keinen Anlass, aktiv zu werden. "Das Jagdgesetz sieht nicht vor, dass wir uns um entlaufene Wallabys kümmern", sagt Bezirksjägermeister Anton Helmberger. "Wenn die Behörde unsere Hilfe anfordert, stehen wir aber natürlich gerne bereit."
Amtstierarzt Herbert Seiringer, der Sachverständige der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck, sieht es ähnlich. "Vom Tier geht keine Gefahr aus, und man weiß, dass Wallabys in unseren Breiten gut überleben", sagt er. Das Tier langfristig zu ignorieren, hält er dennoch für keine gute Idee. "Es ist in unserer Gegend artfremd. Möglicherweise wäre es die beste Lösung, es einzufangen und einer Tiereinrichtung zu übergeben." Seiringer kündigt an, gemeinsam mit Experten der Umweltabteilung des Landes das weitere Vorgehen zu erörtern. Seewalchens Bürgermeister Gerald Egger hätte nichts gegen ein frei lebendes Wallaby in seiner Gemeinde. "Wir würden es hier am Attersee herzlich willkommen heißen", sagt er. "Ein leerer Meldezettel liegt schon auf meinem Schreibtisch bereit."
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